Also seit unserer „Verlobung“ hat sich unser Leben kaum geändert.
Außer, dass wir jetzt eine Hochzeit zu planen haben.
Es gab allerdings keine große Party… nicht mal einen richtigen Antrag!
Eigentlich war es ein gemeinsamer Beschluss, der mit den Worten „Ziehen wirs durch, oder?“ (und einem Bussi) besiegelt wurde. Es lief nicht mal romantische Musik im Hintergrund.
Ich meine, die „Verlobung“ war eigentlich nur die konkrete Festlegung eines Datums.
Das wurde dann erstmal (per Mail) mit dem Pfarrer gegengecheckt (und verschoben… 6.6. war schon vergeben) und „gebucht“, dann das Gasthaus reserviert und dann haben wir es unseren Familien gesagt….
Die Reaktionen gingen so in die Richtung „Na endlich“.
(Meine Mutter meinte mal: „wenn die fürs heiraten genauso lang brauchen, wie für alles andere, sind die in 20 Jahren noch nicht verheiratet.“)

Aber was soll sich durch eine Verlobung oder auch eine Heirat denn ändern?
Soll ich jetzt früher zu arbeiten aufhören und meinen Mann bekochen?
Ne, bei uns tut immer noch er mehr im Haushalt als ich und das wird sich wohl nicht ändern, so lange wir beide 40 Stunden die Woche arbeiten und ich die Hausarbeit nicht sehe.

Ich finde, es ist gefährlich, wenn man „erst mal“ standesamtlich heiratet.
So hat es der Bruder meines Freundes gemacht… vor 6 Jahren.
Jetzt ist ihm die kirchliche Hochzeit zu teuer.

Unsere besten Freunde haben auch nur standesamtlich geheiratet – damit das Kind „in eine Familie hinein geboren wird“. (Ich finds süß, wie spießig junge Leute doch sein können.) Natürlich wollen sie auch groß heiraten… aber naja, ein Kind kostet Geld… und eine Hochzeit locker mal 3.000 – 5.000 Euro.

Wir haben das Geld jetzt übrig und sind auch irgendwie etwas spießig…
Zuerst heiraten, dann Familie… Alles schön in der traditionellen Reihenfolge.

Wenn man in etwas gleich viel verdient, bleibt euer Gehalt gleich, weil Steuerklasse IV genauso eingestuft ist wie Steuerklasse I.

Nur wenn der Unterschied enorm ist, bekommt der eine in Steuerklasse III mehr raus, der (meist die) mit Steuerklasse V dafür masiv weniger. Eigentlich zahlt man in Summe fast immer gleich viel Steuern. Ich denke das lohnt sich echt fast nur, wenn der Gehaltsunterschied zwischen beiden Partnern ca. 1.000 Euro beträgt.

Richtig rentabel wirds nur, wenn eine(r) gar nicht arbeitet und der andere Steuerklasse III hat und die Kinder auf der Lohnsteuerkarte. Naja, dafür ist das Haushaltseinkommen dann generell geringer.

Na da bin ich ja mal gespannt… aber auf mehr Geld hoffe ich persönlich nicht.
Würden wir auf III/V umstellen, wäre unser Nettohaushaltseinkommen netto 100 Euro niedriger im Monat, da wir genau gleich viel verdienen.
Und Steuerklasse I und IV ist genau gleich… Das kann dir deine Mutter sicher bestätigen.
Nachzurechnen hier: Steuli-Gehaltsrechner, Brutto Netto Gehaltsberechnung, Nettolohn Bruttolohn , Verdienst, Lohnsteuerberechnung

Ich sehe in der Heirat keinen Sinn außer dem, dass man steuerliche Vorteile genießt und im Krankheitsfall ein spezielles Besuchsrecht hat.

Wenn ich meiner Freundin meine Liebe nur durch eine teure Feier und einen teuren Ring beweisen kann, dann mache ich entweder etwas falsch, oder sie ist ein undankbares Biest.

Wow, also Frauen, die heiraten wollen, sind undankbare Biester?
Zu deiner Beruhigung: Mein Brautkleid habe ich selbst gezahlt und den Rest teilen wir uns auf. Also es ist ja nicht so, dass er alles zahlen müsste.
Den Wirt zahlen meine Eltern, das Mittagessen am Tag der standesamtlichen Trauung meine Großeltern.

Natürlich ist es nicht notwendig zu heiraten… ich finds aber schön!
Sowoh meine als auch die Eltern meines Freundes sind in erster Ehe glücklich miteinander verheiratet… Wenn man das von zuhause so kennt, ist es denke ich irgendwann mal natürlich, dass man es selbst möchte.

Aber die meisten Jungs unter 25 sind da noch etwas zurückhaltender in Sachen heiraten. Meine Schwester ist mit ihrem Freund auch schon fast 5 Jahre zusammen.
Aber er meinte, er möchte „sich noch ausleben“ und noch nicht heiratet… nicht, dass er sie betrügen würde oder so… Keine Ahnung, was ihm da durch den Kopf geht.

Heiraten? Ja.
Kirchlich heiraten? Definitiv nein.
Ich glaube nicht an Gott, in die Kirche kriegt man mich höchstens bei Beerdigungen, also warum sollte ich jetzt unbedingt kirchlich heiraten wollen?

Immer noch am besten finde ich es, wie es ein Cousin von mir gemacht hat: in den Urlaub als Pärchen gefahren, und verheiratet wiedergekommen.
Ergo: Kein Stress mit den Eltern, die (manche zumindest) ihre Traumhochzeit nachholen wollen, nicht soviel Kosten, weil man Verwandte abfüttern soll, die man 15 Jahre nicht gesehen hat, etc…