- Dieses Thema ist leer.
-
AutorBeiträge
-
16. April 2008 um 17:18 Uhr #104344SalevMitglied
Da Sherlock Holmes mich darum gebeten hat, dafür einen eigenen Thread zu erstellen, um besser darüber diskutieren zu können, präsentiere ich mal meine Recherche.
Als ich jenen Artikel über die medizinische Begutachtung von House vor kurzem las, fiel mir sofort die Kritik ins Auge.
Der Arzt sagt, man mache keine extreme Temperatursenkung bei Fällen wie Andie (2×02). Doch dem muss ich Kontra geben! Sogleich fiel mir der Artikel über Dr. Spetzlers Abkühlungsmaßnahmen ein.
Als ich letztes Jahr den Artikel las, kannte ich House noch gar nicht. Mir ist jedoch beim Schauen der Folge „Autopsie“ sofort der Artikel wieder eingefallen. Also habe ich tatsächlich mal danach recherchiert, weil ich die Zeitschrift nicht mehr fand. *g* Geniales Ergebnis.Beim Lesen fiel mir nun auf, dass Dr. Robert Spetzler (Barrow Neurological Institute in Phoenix, Arizona) eine verdammt große Ähnlichkeiten zu House aufweist.
Im Spiegelartikel vom 17.2.07 spricht Dr. Spetzler über absichtliche Hypothermie (Unterkühlung) bei Patienten, um sie zu retten.Bei Dr. House war’s Andie (Folge 2×02), die ein Blutgerinnsel im Gehirn hatte. Bei Dr. Spetzler war’s der sechsjährige Enrique, der ein Aneurysma hatte. Seine Körpertemperatur wurde auf 17°C gesenkt (Andie’s auf 21°C), danach wurde operiert.
Interessant finde ich folgende Textstellen:
Quote:wenn man sich in dieser Welt der Neurochirurgen bewegt und nach der Nummer eins fragt, sagen die meisten: Spetzler. Der studierte in Galesburg, in Chicago und in San Francisco bei Professor Charles Wilson, und Wilson sagt, sein Zögling sei selbstbewusst bis zur Arroganz gewesen, aber „was hat er für Fähigkeiten!“Quote:trägt ein offenes blaues Hemd, darüber seinen Kittel, er hat ein schmales Gesicht und noch immer die Figur eines Rückenschwimmers, doch vor allem ist er ruhig. Reglos. Seine Hände liegen auf der Tischplatte, nichts zuckt. Eine Abba-CD steht im Regal, ein Klavier an der Wand.Interessante Parallelen sag ich da nur.
– starker Bekannter namens Wilson
– ein Genie mit blauem Hemd, arrogant, schmales Gesicht, ruhig
– Klavier
– Schwimmerfigur (Hugh -> schwamm und ruderte, daher auch sehr ausgeprägte Armmuskeln)Noch mehr:
Quote:Die Kollegen sagen über ihren Chef, einen Job wie seinen könne man nicht machen ohne gewaltiges Ego, ohne den Glauben an die eigenen, gottgleichen Fähigkeiten. Sie sagen, Spetzlers Begabung liege in der Fähigkeit, zweidimensionale Aufnahmen in seine dreidimensionale Vorstellung zu verwandeln und danach weiter in die richtigen Schnitte. Spetzler sagt, das Gehirn sei das „ultimative Organ“, und er liebe die Präzision und die Intensität der vaskulären Neurochirurgie; er sagt auch, er schlafe nicht vor schwierigen Operationen, er gehe immer wieder alles durch, jeden Schritt seines Plans, denn nichts hasst ein Neurochirurg mehr als Überraschungen.– gewaltiges Ego
– riesige Begabung in der Vorstellungskraft
– liebt die Präzision
– schläft nicht vor schwierigen OPs
– hasst Überraschungen (mag also Rationalität)Quote:Er findet die Schicht zwischen Tumor und Hirn, er schneidet, er scherzt: „Kann der deutsche Reporter gut sehen?“, dann ist er fertig.– humorvoll, locker
Quote:erst wenn Robert Spetzler das Gehirn sehen kann, zwei Pfund Masse, 100 Milliarden Neuronen, all diese Gefäße, die manchmal ganz einfach und manchmal gar nicht zu erreichen sind, erst in diesem Moment kann er sagen, ob er den Patienten sterben lassen muss.– sagt erst dann, dass wer sterben muss, wenn er sich sicher sein kann (es rational erfasst hat)
Quote:Normalerweise reden sie viel hier, sie witzeln, „Starbucks“-Becher stehen in der Ecke, denn Spetzler mag es so. Nun aber sagte er: „Nur wer reden muss, redet“, es begann.– Kaffee-Becher
– „Nur wer reden muss, redet“Quote:„Fast ein Heiliger“, sagt Maria UzuetaBei einer Aneurysma-OP:
Quote:„Okay“, sagte drinnen Robert Spetzler, „got it“, sagte er, und dann: „Clear?“ „All clear“, sagten die Kardiologen– schlichte Sprache bei schweren OPs, leicht verspielt
Quote:Doktor Spetzler ist ein Held. Enrique will Arzt werden.Aus zeitenschrift.com über eine Frau, die eine Nahtoderfahrung bei einem seiner Eingriffe hatte:
Quote:„Ich begreife nicht, wie normale Sinne funktionieren können, wenn man gehirntot ist“, gibt Pams Chirurg Robert Spetzler offen zu.– religiös scheint er wohl nicht zu sein, sondern versucht mit Rationalem zu verstehen
UND JETZT EIN FOTO
Natürlich der Typ ohne Kittel!Zusammengefasst:
– starker Bekannter namens Wilson
– ein Genie mit blauem Hemd
– selbstbewusst bis zur Arroganz
– schmales Gesicht
– ruhig, gelassen, konzentriert
– Klavier
– Schwimmerfigur (Hugh -> schwamm und ruderte, daher auch sehr ausgeprägte Armmuskeln)
– gewaltiges Ego
– riesige Begabung in der Vorstellungskraft
– liebt die Präzision
– schläft nicht vor schwierigen OPs
– hasst Überraschungen (mag also Rationalität)
– humorvoll, verspielt
– sagt erst dann, dass wer sterben muss, wenn er sich sicher sein kann (es rational erfasst hat)
– Kaffee-Becher
– „Nur wer reden muss, redet“
– schlichte, spielerische Sprache bei schweren OPs „got it“
– geht mit dem Tod gelassen um
– gilt als Held und Nr. 1, weil er sehr schwere Fälle rettet
– weltberühmt
– religiös scheint er wohl nicht zu sein, sondern versucht mit Rationalem zu verstehenUnd er trägt keinen Ehering!!!
Ob David Shore sich inspirieren ließ? Was meint ihr?
Edit: Kennt ihr weitere Personen, die House äußerst stark ähneln?
Das hier ist aus meiner Sicht schon ein sehr verdächtiger Treffer…2. März 2009 um 20:54 Uhr #211686Dr.GregHouseMitgliedIch find, die sind sich vom Typus schon recht ähnlich. Spetzler ist nur nicht so schmal wie Hugh. Und eine schwere Verletzung, die ihn unter Dauerschmerzen setzt, hat er auch nicht. Aber da gibts schon Parallelen… intressant
7. Mai 2009 um 9:31 Uhr #221244DarinaMitgliedAlso ich finde es schon sehr faszenierend was es für paralellen gibt! Selbst Spetzler sieht House ziemlich ähnlich….
Hmh die Frage ist nun ob es Zufall ist , oder ob die Mache es wirklich abgeguckt haben!
Hier ist ein Beispiel von so einem Zufall.. Vielleicht gehört es nicht ganz zu Thema aber ist auch sehr inetressant und passt zum Vergeleich House/SPetzler
Lincoln/Kennedy
-Abraham Lincoln wurde 1846 in den Kongress gewählt. John F. Kennedy wurde 1946 in den Kongress gewählt.
-Abraham Lincoln wurde 1860 zum Präsident gewählt. John F. Kennedy wurde 1960 zum Präsident gewählt.
-Die Namen Lincoln und Kennedy bestehen beide aus 7 Buchstaben.
-Beide beschäftigten sich oft mit Bürgerrechten.
-Ihre beiden Ehefrauen verloren ihre Kinder, während sie im Weißen Haus lebten.
-Beide Präsidenten wurden an einem Freitag erschossen.
-Beiden wurde in den Kopf geschossen.
-Lincolns Sekretärin hieß Kennedy. Kennedys Sekretärin hieß Lincoln.
-Beide wurden von Leuten aus dem Süden erschossen.
-Beider Nachfolger waren aus dem Süden und hießen Johnson.
-Andrew Johnson, Lincolns Nachfolger, wurde 1808 geboren. Lyndon Johnson, Kennedys Nachfolger, wurde 1908 geboren.
-Booth, Lincolns Mörder, wurde 1839 geboren. Oswald, Kennedys Mörder, wurde 1939 geboren.
-Beide Attentäter hatte drei Namen (John Wilkes Booth, Lee Harvey Oswald).
-Lincoln wurde im „Kennedy“-Theater erschossen. Kennedy wurde in einem Auto, das „Lincoln“ hieß, erschossen.
-Booth flüchtete aus einem Theater und wurde in einem Lagerhaus gefangen. Oswald flüchtete aus einem Lagerhaus und wurde in einem Theater gefangen.
-Booth und Oswald wurden vor ihren Prozessen ermordet.Was sagt man dazu?
7. Mai 2009 um 10:10 Uhr #221249HouseRocksMitgliedIst ja alles schön und gut, sogar cool. Obwohl die Nummer mit Lincoln und Kennedy ja schon länger im Netz rumgeistert…
Es gibt aber noch ein anderes Vorbild aus der Zeit von Conan Doyle – nämlich den Arzt und (im Prinzip der Begründer) Forensiker John Bell. John Bell war die Vorlage für Holmes, der wiederum die Vorlage (laut Angaben der Serienerfinder) für House war. So gesehen ist es nur die Vervollkommnung beider Gebiete: Detektiv und Mediziner.
Leider gibt es in der Realität nicht wirklich das Spezialgebiet Diagnostik, aber es gibt Leute, die es tatsächlich können (nichts gegen Spetzler, wohlgemerkt!) und dafür noch nicht mal die Patienten sehen müssen. Und ja, mir selbst ist so ein Beispiel bekannt8)!
Kommt ja noch dazu, daß Houses‘ geliebte Differentialdiagnostik tatsächlich existiert – das ist keine Erfindung der Serienschreiber. In diesem Fall weiß ich, wovon ich rede…7. Mai 2009 um 11:24 Uhr #221255KathrinaMitgliedNa ja, es gibt sehr wohl gewisse Abteilungen, die Diagnostik heissen, und meistens sind dies entweder Bildgebungsverfahren damit gemeint, oder Diagnostik für Stoffwechselstörungen. Wenn man diese beiden vereint und noch die gute alte Innere Medizin und Neurologie als Spezialdisziplinen mit einbezieht, könnte man schon eine solche Abteilung für einen Arzt mit Sonderbegabung in einer Klinik einrichten.
Gerade die Diagnostik leidet im USA-Gesundheitswesen sehr unter den Mängeln ihres Versicherungssystems. Ich hatte Mailwechel mit einer Person, die höchstwahrscheinlich MS hat. Sie hat wegen den einzelnen Schüben immer wieder die Stelle verloren bzw. gewechselt und mit jeder neuer Stelle bekam sie eine neue HMO-Praxis, welche jeweils vom Null begann. Keiner hat bisher eine LP oder ein Schädel-MRI gemacht. So läuft dies seit Jahren… Viel Geld zum Fenster rausgeworfen, viel Leid für nichts, im Zeichen der Ökonomiegesteuerten Praxisführung.
So gesehen erfüllt ‚House‘ ein echtes Bedürfnis.8. Mai 2009 um 3:54 Uhr #221353HouseRocksMitgliedKathrina;820802 wrote:Na ja, es gibt sehr wohl gewisse Abteilungen, die Diagnostik heissen, und meistens sind dies entweder Bildgebungsverfahren damit gemeint, oder Diagnostik für Stoffwechselstörungen. Wenn man diese beiden vereint und noch die gute alte Innere Medizin und Neurologie als Spezialdisziplinen mit einbezieht, könnte man schon eine solche Abteilung für einen Arzt mit Sonderbegabung in einer Klinik einrichten. …
So gesehen erfüllt ‚House‘ ein echtes Bedürfnis.Genau diese Disziplinen als Einzelabteilungen (dann könnte man auch Labor mit einbeziehen) meinte ich gerade nicht. Nichts für ungut. Ich meinte mit meinen Ausführungen etwas ähnliches, wie es House z.B. in den Folgen gemacht hat, als er auf sich selbst angewiesen war (z.B. die erste Folge von Staffel 4).
Und dieses Bedürfnis gibt es anscheinend zum Teil auch hier in Deutschland – ich spreche da aus Erfahrung, allerdings nicht vom Patientenstandpunkt her… Ich verweise dazu nur mal auf einen anderen Thread hier: http://www.drhouseforum.de/dr-house-spam-paradies/6756-ein-tag-mit-house.html#post8211985. September 2009 um 20:51 Uhr #175476Dr. StrangeMitgliedWas mir nur bekannt ist, dass es zwischen House und Sherlock Holmes gewisse Parallelen gibt. Allein schon der Klang des Namens ist ähnlich, außerdem konsumieren sowohl House (Vicodin) als auch Holmes (Kokain) Drogen. Zudem sind beide zur Lösung von Problemen befähigt, die andere Personen nicht lösen können und benutzen unkonventionelle Methoden, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Auch einige Personen aus Houses Umgebung sind den Sherlock Holmes Geschichten zu entnehmen:
Dr. James Wilson: Dr. John Watson (Holmes‘ bester Freund)
Jack Moriarty: Prof. Moriarty (Holmes‘ Erzfeind)Beide, Holmes wie House, besitzen eine sehr gute Beobachtungsgabe, wodurch sie dann entweder den Krimimalfall lösen oder die richtige Diagnose erschließen.
Außerdem spielen beide ein Instrument (House Klavier und Gitarre; Holmes Violine), was ihnen hilft, sich zu entspannen oder ihre Gedanken zu ordnen.
Lg
Dr. Strange10. Januar 2010 um 13:52 Uhr #234717JacquiMitgliedDas mit Spetzler ist ja echt verblüffend. Wenn das Shore noch nicht weiß, sollte man vielleicht mal eine e-mail schreiben.
Es gab doch hier auch mal einen Thread in dem die House / Holmes – Parallelen alle so wunderbar aufgeschrieben waren.
Wusste gar nicht, dass es für Holmes ein Vorbild gab. Wo kann man denn darüber mehr erfahren?
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.