7×15 – Schlag auf Schlag (Bombshells)

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  • #251105
    Lisa Edelstein
    Mitglied

    @~Noa~ 1099835 wrote:

    Und natürlich haben wir viele House-Fans, die sich immer auf seine Seite stellen, ganz egal, was er anstellt – sei es, weil Hugh Laurie so schöne Augen mit passendem Hundeblick drauf hat, oder weil manchen einfach Cuddy nicht passt. Es ist da schwierig, sich mit beiden Seiten zu befassen, wenn Cuddy von vorneherein die verlogene B*** ist, die House in seiner schlimmsten Stunde verlässt. (Oder war’s zuerst andersherum? Naja, wurscht…)

    Da kann ich dir nur zustimmen, das ist leider wirklich so. Ich persönlich denke, dass beide an der Trennung schuld sind.

    Im Vergleich zu Thirteen, Chase und sogar Wilson steht House mit seiner stets beschworenen ’schrecklichen‘ Vergangenheit eher wie ein Jammerlappen da. Wenn man an Thirteens Vergangenheit und ihre Zukunft denkt, könnte man annehmen, sie müsste sich eigentlich permanent die Kugel geben wollen. Chase hatte eine Alkoholikerin als Mutter und einen Vater, der sich nicht für ihn interessiert hat, und hat eine Frau geheiratet, die ihn weder wollte noch geliebt hat. Wilson hat einen schizophrenen verschollenen Bruder, für dessen Verschwinden er sich die Schuld gibt.

    Auch da kann ich dir nur zustimmen. House hat wirklich viel Schlimmes angedeutet, aber komischerweise kam in der Folge als John da war, dann kein Hass rüber. Auch später nicht, bei der Beerdigung von John. Ich denke für ihn kam es als Kind zum Teil auch schlimmer rüber, als es war und er hat sicher in manchen Punkten übertrieben. Ich will jetzt nicht abstreiten, dass seine Kindheit, eigentlich seine ganze Vergangenheit, auch über die Kindheit hinaus furchtbar war, aberbetrachtet man die Vergangenheit der einzelnen Charaktere genauer, stellt man fest, dass jeder eine schlimme Vergangenheit hat, von Cuddy abgesehen. Bei ihr habe ich absolut nichts tragisches in der Vergangenheit feststellen könne, oder irre ich mich?

    House hat auch Stacy von sich gestossen. Aus ziemlich denselben egoistischen Gründen wie Cuddy: um sich zu schützen. Weil er enttäuscht war, weil die Liebe nicht ausreichte, weil sie ihn bei der OP mit seinem Bein nicht vertraut hat, sondern eine eigene Entscheidung getroffen hat, die er nicht wollte, die sie aber aus ganz unegoistischen Gründen getroffen hat. House konnte das nicht so sehen und damit war die Beziehung am Ende. Sicherlich ging es Stacy ein bisschen wie House jetzt mit Cuddy: wahrscheinlich konnte sie auch einfach nicht verstehen, was sie falsch gemacht hat, und es hat sie verletzt, weil er nie mit ihr darüber gesprochen hat.

    Endlich mal jemand, der nicht Cuddy die Schuld an seinem Bein gibt. Denn soweit ich weiß, wurde sie erst dann seine Ärztin, als man den Infarkt schon festgestellt hat.
    Ansonsten kann ich dir auch da nur recht geben. Weil House nie viel Liebe erfahren hat, sucht er jetzt dir perfekte Liebe und muss dabei aber immer wieder feststellen, dass es sie nicht gibt. Als Folge dessen, zieht er sich eben von allen zurück und ist auch nicht in der Lage eine Beziehung zu führen, weil er von Anfang an denkt, dass es schief gehen wird und er niemandem vertraut. Deswegen hat er damals vermutlich auch nicht richtig mit Stacy gesprochen. Er war verletzt und enttäuscht, weil sie seinen Willen ignoriert hat, auch wenn sie damit letztendlich sein Leben gerettet hat.

    #251106
    Three_Stories
    Mitglied

    @Lisa Edelstein 1099839 wrote:

    Weil House nie viel Liebe erfahren hat, sucht er jetzt dir perfekte Liebe und muss dabei aber immer wieder feststellen, dass es sie nicht gibt.

    Wo sucht House bitte die perfekte Liebe? Er versucht mehrmals über die Serie hinweg erfolglos, eine funktionierende Beziehung aufzubauen, was immer wieder fehlschlägt. Als Folge zieht er sich immer weiter zurück, bis er vielleicht wieder einen verzweifelten Versuch wagt, so wie eben hier mit Cuddy. Als einzige Konstante bleibt die (mit Unterbrechung) mehr oder weniger funktionierende Freundschaft mit Wilson, von dem er wenigstens von Anfang an weiß, dass er ihm nicht egal ist.

    #251107
    Anonym
    Gast

    @Three_Stories 1099841 wrote:

    Wo sucht House bitte die perfekte Liebe?

    Wer sucht die nicht? :Augenzwinkern_2:
    Ich finde das normal und menschlich. Er will jemanden, der ihn akzeptiert und ihn so, wie er nun einmal ist, komplett annimmt. Dass er bei Cuddy sich verbiegt, zeigt nur, dass er nicht glaubt, dass sie dazu fähig ist (womit er recht hat, was aber weniger an ihm selbst als an Cuddys überzogenen Wunschvorstellungen ist – die Träume von ihr waren da geniales Anschauungsmaterial).

    Man mag das sehen, wie man will, aber für mich haben House und Cuddy beide Erwartungen und Grundbedürfnisse, die nicht miteinander im Einklang stehen. Sie sind unrealistisch und naiv, und zwei so unterschiedliche Menschen gehören einfach nicht zusammen.

    Er versucht mehrmals über die Serie hinweg erfolglos, eine funktionierende Beziehung aufzubauen, was immer wieder fehlschlägt.

    Stacy? Stößt er erneut von sich, als sie sich für ihn entscheidet, aus gut dargelegten Gründen. Cameron? Das war absolut einseitig, weil er ihre Motive sofort durchschaut hat. Lydia war ein Rettungsanker, und obendrein wusste er, dass sie verheiratet war. Ich glaube nicht, dass er ernsthaft dachte, sie würde ihre Ehe für einen Quickie aufgeben, wie bedeutungsvoll der auch gewesen sein mag.

    Als Folge zieht er sich immer weiter zurück, bis er vielleicht wieder einen verzweifelten Versuch wagt, so wie eben hier mit Cuddy.

    Verzweifelt ist hier das richtige Wort. Eine Beziehung aus Verzweiflung einzugehen, ist so ziemlich der sicherste Weg, um die Beziehung zu zerstören. Cuddy war da, als er verzweifelt zum Vicodin greifen wollte. Sie wusste vorher immer, dass House kein Partner für sie sein könnte, hat das auch mehrmals ihm gegenüber und gegenüber Wilson betont. Die Situation war verzweifelt, und so war auch die ganze anschließende Huddelei.

    (…) betrachtet man die Vergangenheit der einzelnen Charaktere genauer, stellt man fest, dass jeder eine schlimme Vergangenheit hat, von Cuddy abgesehen. Bei ihr habe ich absolut nichts tragisches in der Vergangenheit feststellen könne, oder irre ich mich?

    Cuddys Schwester wurde ihr offen vorgezogen. Wie schlimm das für das betreffende Kind (und später für das Erwachsenenleben) sein kann, weiss ich aus meinem eigenen Bekanntenkreis. Cuddy hat sich davon nicht unterkriegen zu lassen, sondern hat die Bevorzugung ins Gegenteil umgekehrt, indem sie Stärken entwickelt hat, wie Ehrgeiz, Durchsetzungsvermögen und eine gewisse Härte und Egoismus. Besser, als in Selbstmitleid zu versinken, aber auch nicht immer liebenswerte Eigenschaften. :Augenzwinkern_2:

    #251110
    Carpenter
    Mitglied

    @Noa und Llisa Edelstein: Also echt mal. Wieso schreckliche Kindheit bzw. Vergangenheit, wo er doch keinen Hass gegenüber John House zeigt. Schließlich ist er doch mit seinem kindischen Verhalten selbst schuld, dass er Eisbäder nehmen musste oder im Garten schlafen. Er beklagt sich zwar KEINEM seiner Mitarbeiter gegenüber – aber was solls – Jammerlappen bleibt Jammerlappen.

    #251114
    Lisa Edelstein
    Mitglied

    @~Noa~ 1099842 wrote:

    Cuddys Schwester wurde ihr offen vorgezogen. Wie schlimm das für das betreffende Kind (und später für das Erwachsenenleben) sein kann, weiss ich aus meinem eigenen Bekanntenkreis. Cuddy hat sich davon nicht unterkriegen zu lassen, sondern hat die Bevorzugung ins Gegenteil umgekehrt, indem sie Stärken entwickelt hat, wie Ehrgeiz, Durchsetzungsvermögen und eine gewisse Härte und Egoismus. Besser, als in Selbstmitleid zu versinken, aber auch nicht immer liebenswerte Eigenschaften. :Augenzwinkern_2:

    Ich dachte eigentlich immer, sie war dann das Papakind, während Julia die Funktion des Mamakindes hatte. Aber natürlich ist es auch möglich, dass beide Julia bevorzugt haben und natürlich ist das schlimm für ein Kind, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ist halt blöd, wann man dann ein Mädchen wird :Augenzwinkern_2:
    Aber ich finde auch, dass Cuddy dadurch eigentlich nur stärker geworden ist.

    @Carpenter 1099845 wrote:

    @Noa und Llisa Edelstein: Also echt mal. Wieso schreckliche Kindheit bzw. Vergangenheit, wo er doch keinen Hass gegenüber John House zeigt. Schließlich ist er doch mit seinem kindischen Verhalten selbst schuld, dass er Eisbäder nehmen musste oder im Garten schlafen. Er beklagt sich zwar KEINEM seiner Mitarbeiter gegenüber – aber was solls – Jammerlappen bleibt Jammerlappen.

    Ich habe nie behauptet, dass er ein Jammerlappen ist. Ebenso wenig habe ich behauptet, House ist ein Jammerlappen. Aber, wir kennen nur seine Sicht der Dinge, wir haben nie Johns Sicht erfahren. Deswegen hätte ich mir eigentlich immer eine Folge gewünscht, in der man House in seiner Kindheit sieht. Ich glaube das war bei den Machern sogar auch mal im Gespräch und es gab gedrehte Szenen. Schade dass die nie ausgestrahlt wurden.
    Was ich mit Hass eigentlich meine, ist die innere Zerrissenheit, die man bei so etwas spürt. Ich bin mir sicher, dass House John nicht immer nur „gehasst“ hat. Er hat ihn sicher auch mal geliebt, als er klein war, so wie die meisten Kinder ihren „Vater“ lieben und damals wusste er auch nicht, dass John nicht sein leiblicher Vater ist. Dennoch ist er so etwas wie eine Vaterfigur, wenn auch eine schlechte. Deswegen denke ich auch, dass House in manchen Punkten etwas übertreibt. Ich kann mir John aber auch nicht als diesen extrem brutalen Mann vorstellen, der er laut House sein soll. Dazu kam er mir in der Folge, als er da war zu unsicher vor. Er schien ehrlich an ihm interessiert zu sein. Natürlich ist es möglich, dass er sich auch gut verstellen kann, leider können diese Kerle, das immer, das weiß ich selbst. Aber was ich auch nicht verstehe, warum gebt ihr immer nur John die Schuld an der Situation? Schon mal dran gedacht, das Blythe genauso viel Mitschuld an allem trägt? Sie hat sich nie gegen ihren Mann durchgesetzt, geschweige denn ihren Sohn beschützt.
    Und das John House bestraft hat, naja wir wissen House war garantiert nicht das liebe Engelchen als Kind. Natürlich rechtfertigt das nicht die Misshandlung, aber ich denke John war zum Teil auch einfach nur überfordert.

    #251004
    Carpenter
    Mitglied

    Lisa Edelstein: Mein Sarkasmus war eigentlich auch nicht böse gemeint und nicht ausschließlich an dich gerichtet.

    Wer meine Rezension kennt, nachdem die Folge das erste Mal ausgestrahlt wurde, weiß, dass ich keineswegs Cuddy allein die Schuld am Scheitern der Beziehung gegeben hab.

    In einem muss ich jedoch eindeutig widersprechen: Wir kennen House’s Sicht über John House NICHT. Er hat niemals darüber gesprochen, hat lediglich erwähnt, dass er ihn nie leiden mochte. Aber das behauptet er auch über seine Mitarbeiter, obwohl wir wissen, dass das nicht stimmt.

    Über seine Kindheit erfahren wir nur in der dritten Staffel, als er SEHR WENIG genüber einer Fremden erwähnt. Er gibt lediglich zu, dass ihm weh getan wurde, als er am verwundbarsten war: als kleines Kind.

    Sicherlich war es nicht hilfreich, dass sich Blythe House für seine Existenz höchstwahrscheinlich schämte (schließlich war John House nicht der leibliche Vater und offenbar sieht sie ihren Sohn auch jetzt nur alle Jubeljahre einmal) und das Kind House durch aller Herren Länder geschleppt wurde. Wie sollte er da Freundschaften aufbauen? Es ist anzunehmen, dass er bereits im zarten Alter lernen musste, allein sich selbst zu vertrauen.

    Ja, er ist verbittert und ganz sicher der undenkbarste Partner für Cuddy (hier gebe ich Noa Recht). Aber Eisbäder und Übernachtungen im Garten würde ich jetzt nicht damit vergleichen, dass er enttäuscht wurde, weil sein Vater nicht zum Geburtstag anrief oder nicht zu seinem Spiel kam. Sowas gehört für mich eindeutig in die Kategorie Kindesmisshandlung. Da ist es auch egal, ob er ein Engelchen als Kind war oder nicht. Und er ist mitnichten ein Jammerlappen, denn er hat sich nie über seine Kindheit ausgejault – weder bei Wilson noch bei sonstwem. Und ich mag mir überhaupt nicht vorstellen, wie es ist, mit chronischen Schmerzen leben zu müssen.

    #251116
    MissMoneypenny
    Mitglied

    Wow, was für eine tolle Diskussion. Habe eine sehr unterhaltsame Zeit mit dem Lesen eurer sehr durchdachten, intelligenten Beiträge verbracht. Das findet man heute nur noch selten in Foren, wo es meist nur um a) das Äußere und die sexuelle Attraktivität der Schauspieler (zumindestens in amerikanischen) und b)reiner Informationsaustausch geht. In vielen Punkten kann ich mich euren Beobachtungen anschließen. Ergänzend möchte ich nur hinzufügen, dass eine Kindheit wie sie Dr. House verbracht hat in den sechziger Jahren leider nicht so ungewöhnlich war. Prügelstrafe oder allgemein körperliche Züchtigung war gesellschaftlich voll akzeptiert. Freunde von mir, die jetzt Ende vierzig sind, wurden von ihren Vätern mit dem Gürtel verwamst. Nicht jeder wird deswegen zum Süchtigen, allerdings habe ich schon das Gefühl, dass sich die Männer meiner Gneration besonders schwer mit Gefühlen tun und oft eine altersungemäße kindische Haltung an den Tag legen. Hatte mal so eine intensive Freundschaft mit einem Mann, der nichts ernst nahm und stets zu kindischen Streichen aufgelegt war, auf Dauer fand ich das superanstrengend und auch irgendwann-das war ehrlich gesagt das allerschlimmste für mich-langweilig. Die Witze und Sprüche waren irgendwann nur noch ausgelatscht und abgedroschen. So konnte ich schon mit Cuddy mitfühlen.

    Den kochenden und nachdenklichen House aus Staffel sechs fand ich persönlich supersexy, spannend und interessant. Witzig, dass er gerade da den wenigsten Erfolg bei den Frauen hatte. Ich war nie im Camp „Huddy“ und fand persönlich nicht, dass die beiden zusammen passen (auch hat mir die abprupte, unglaubwürdige Art wie die beiden zusammen fanden überhaupt nicht gefallen), aber nachdem sie dann zusammen waren, wollte ich, dass sie ihre Probleme lösen und zusammen bleiben. Mir gehen die vielen Trennungen in dieser Serie auch auf den Keks.

    #251117
    Anonym
    Gast

    @Carpenter 1099854 wrote:

    Lisa Edelstein: Mein Sarkasmus war eigentlich auch nicht böse gemeint und nicht ausschließlich an dich gerichtet.


    @Carpenter
    … Das mit dem Sarkasmus ist auf Foren so eine Sache. Ich hab echt überlegen müssen, welcher Teil deines postings ernst gemeint war und was nicht. Ich versuch jetzt trotzdem mal, etwas dazu zu schreiben, ohne Ironie oder persönliche Empfindlichkeiten. Es geht ja immer noch um fiktive Charaktere – falls der Gedanke hilft…

    Aber Eisbäder und Übernachtungen im Garten würde ich jetzt nicht damit vergleichen, dass er enttäuscht wurde, weil sein Vater nicht zum Geburtstag anrief oder nicht zu seinem Spiel kam.

    Meiner Meinung relativierst du, wenn du meinst, Chase’ Kindheit sei besser als das, was House erlebt hat – schon weil wir aus der Serie nur sehr wenig wissen, was House wirklich erlebt hat. Was man deutlich gezeigt bekommt, ist, dass er seinen Stiefvater nicht mag – bei John ist davon jedoch wenig zu spüren. House bezeichnet ihn Cameron gegenüber als „moralischen Kompass“, mit dem man keinen Spaß haben kann. Wenn man House’ eher unkonventionelle Art sieht, merkt man, dass da Welten kollidieren, und dieses Unverständnis füreinander sorgt für eine Kluft zwischen Vater und Sohn, die immer größer wird – besonders dann, als House herausfindet (besser gesagt, sich sicher ist), dass John nicht sein biologischer Vater ist. Inwieweit House tatsächlich ‚missbraucht’ wurde, lässt sich durch seine Aussage in S3 nur sehr schwer klären, weil, wie MissMoneypenny schon sagte, körperliche Strafen früher eher üblich waren – und diese bei House offenbar vorkamen. Da erfahren wir über Chase wesentlich greifbarere Fakten.

    Chase wächst ohne Vater auf, weil der alte Herr einfach beschließt, sich nicht mehr bei ihm zu melden. Damit hat Rowan ihm das Gefühl vermittelt, dass er es nicht wert ist, ihn auch nur zu besuchen oder anzurufen, und so etwas nimmt ein Kind genau so wenig mit einem Achselzucken hin wie ein Bad in kaltem Wasser. Ja, wenigstens wurde Chase kein Haar dabei gekrümmt, und er musste nie hungrig zu Bett gehen, aber ich bezweifle, dass ihm das ein Trost gewesen ist. Außerdem war keine verständnisvolle Mutter wie bei House für ihn da, sondern eine Alkoholikerin. Dass das als weniger schlimm empfunden wird wie die Kindheit von House, finde ich unerklärlich.

    Es wundert mich immer wieder, wie House’ ganze Persönlichkeit und Fehler durch die angedeutete Misshandlung von seinem Vater gerechtfertigt und erklärt werden, während man bei den Nebencharakteren solche Dinge nicht sieht. Chase war z.B. bei Vogler der hinterhältige Verräter, den man ungeniert hassen und beschimpfen durfte, weil er eben von Natur aus ein Charakterschwein ist und man das auch gar nicht hinterfragen muss, bevor man ein Urteil fällt.

    Es gibt viel mehr psychisch kaputte Menschen mit seelischen Verletzungen durch die Eltern als durch körperliche Bestrafung. Beides ist zweifellos schlimm. Aber Worte und Gleichgültigkeit verletzen oft viel mehr und bleiben tiefer stecken, weil sie einem Kind – oft sehr gründlich – das Selbstwertgefühl nehmen können.

    Strafen geht meist ein guter Grund voraus und ist oft das letzte Mittel – und vielleicht für John mit seinem militärischen Hintergrund das einzig wirksame. Ich gehe davon aus, dass auch House nicht willkürlich von seinem Stiefvater ins Gartenhaus gesperrt wurde, nur weil der Spass daran hatte, Kinder zu quälen. Viel eher ist wahrscheinlich, dass House wie jedes Kind Grenzen getestet hat, seine Intelligenz dabei genutzt hat und John sich durch den Jungen provozieren ließ, vielleicht auch, weil er sich ihm intellektuell unterlegen fühlte.

    In einem muss ich jedoch eindeutig widersprechen: Wir kennen House’s Sicht über John House NICHT. Er hat niemals darüber gesprochen, hat lediglich erwähnt, dass er ihn nie leiden mochte. Aber das behauptet er auch über seine Mitarbeiter, obwohl wir wissen, dass das nicht stimmt.

    Man weiss zu wenig, um das ganze Bild zu sehen und ihn als ‚kleines Kind’ zu bezeichnen, und trotzdem kommt es von Fans häufig so rüber, als sei House das unschuldige Opfer vom Jähzorn seines Stiefvaters. Würde so jemand sich von seinem Vater wünschen, dass er ihm sagt, dass er alles richtig gemacht hat? Von dem er sagt, dass er als Pfadfinder eine gute Figur gemacht hätte, aber nicht als liebevoller Vater? Denn das ist das, was House bei John vermisst und was er von ihm wollte.

    Wenn House’ Dad total grausam gewesen sein soll, warum sagt House dann in Brave Heart, dass nicht alles so schlimm gewesen ist? Hätte er wirklich und permanent Misshandlung erlebt, würde House so etwas niemals auch nur denken.

    Wenn man die Familienzusammenkunft in S2 und später Birthmarks sieht, merkt man sehr, dass das Verhältnis gespannt ist und House einen deutlichen Groll gegen John hegt, doch von John kommen keine Feindseligkeiten, sondern eher unbeholfene und für House’ Empfinden grobe Sprüche – was zeigt, dass er nie mit dem Wesen seines Stiefsohns umgehen konnte, weil er zu kompliziert für ihn ist.

    John hat einen Sommer lang nicht mit House geredet, weil dieser ihm sagte, er sei nicht sein Vater. Chase’ Dad hat jedes Gespräch mit Chase – und zwar für den Sohn ohne ersichtlichen Grund – vermieden und den Kontakt schließlich ganz abgebrochen. Ist das jetzt wirklich weniger schlimm, wenn der Sohn nicht einmal weiß, wofür er bestraft wird? Ich bin mir ziemlich sicher, House wusste meist gut genug, warum er bestraft wurde – auch wenn die Strafe unangemessen war.

    Sicherlich war es nicht hilfreich, dass sich Blythe House für seine Existenz höchstwahrscheinlich schämte

    Wo wird angedeutet, dass sich Blythe für ihren Sohn geschämt hat? Sie scheint auf ihn als Erwachsenen sehr stolz zu sein und hat Verständnis dafür, dass er wenig Kontakt zu ihr haben will (wegen John, hauptsächlich). Vielleicht hat sie John nie gesagt, dass er unehelich ist? Überraschen würde es mich nicht, denn das Thema kommt wiederholt in der Serie vor. Man weiss einfach zu wenig darüber, um Spekulationen als Fakten hinzustellen.

    Ich finde nicht, dass House ein Jammerlappen ist. Keiner in der Serie gibt gern Persönliches von sich preis. Aber im Vergleich zu dem, was andere hinter sich haben, darf seine Beziehung zu seinem Vater keine Erklärung dafür sein, dass er verbittert und verletzt und beziehungsunfähig ist. Das würde House für mich als Figur schwach und mittelmäßig und kaum mehr interessant machen.

    Ich finde die Diskussion sehr interessant und freue mich immer, andere Meinungen zu hören. Ich fände es aber auch schön, wenn man bei aller Leidenschaft für House das Ganze nicht zu ernst nehmen würde. Man hat hier schon manchmal das Gefühl, ein Sakrileg zu begehen, wenn man House nicht von allen Schwächen entschuldigen würde, und so war die Figur von David Shore sicherlich nicht gedacht. Dass er erst durch seinen Vater so wurde, wie er ist, finde ich nicht plausibel, denn dazu wirkt John zu wenig dominant und House als Persönlichkeit zu stark. Nur meine Meinung.

    #251118
    Three_Stories
    Mitglied

    Na ja, mit Sicherheit war nicht nur die Kindheit ausschlaggebend für House´ Persönlichkeit, aber es ist anzunehmen, dass sie einen großen Teil dazu beigetragen hat. Erstens einmal waren diese Misshandlungen durch seinen Vater ziemlich schlimm und er hat (seine Aussagen in One Day, One Room einmal zu deuten) schwer darunter gelitten. Seine Mutter scheint ihm auch nicht mit letzter Konsequenz beigestanden zu haben, von daher kann ich gut verstehen, dass House sich schwer damit tut, Vertrauen zu anderen aufzubauen. Dies wurde durch die häufigen Umzüge sicher noch verstärkt, sodass House als Kind wohl kaum Freundschaften schließen konnte und die meiste Zeit komplett auf sich alleine gestellt war.

    Nun muss ich zu mutmaßen beginnen: Ich nehme an, dass Stacy House´ erste echte Liebe und erste wirklich ernste Beziehung war, zu der er auch Vertrauen aufbauen konnte. Dieses wurde durch die Sache mit seinem Bein zerstört, in weiterer Folge wurde ihm durch die Trennung das Herz gebrochen. Unter solchen Umständen kann ich mir House´ Charakter zu einem guten Stück erklären. Klar ist auch, dass man damit nicht sein komplettes Verhalten erklären kann, doch man muss einfach verstehen, wie schwer es für ihn sein muss, seine Deckung aufzugeben, Vertrauen zu fassen und sich somit verwundbar zu machen. Jetzt in der Beziehung mit Cuddy hat er dies wieder ein Stück weit getan und wurde erneut bitter verletzt, was es für ihn in der Zukunft noch schwerer machen wird. Der einzige, auf den er (im Endeffekt) immer zählen konnte, war Wilson, auch wenn der ebenfalls im Umgang mit House schon sehr vieles falsch gemacht hat. Deswegen denke ich, dass House diese Freundschaft am allermeisten bedeutet, aber das nur so nebenbei und hat mit diesem Thema eigentlich nichts mehr zu tun.

    #251119
    Carpenter
    Mitglied

    @Noa: Nun gut. Offenbar schauen wir hier verschiedene Serien und ich habe eigentlich wider besseres Wissen gehandelt, meine Meinung hier zum Besten zu geben. Leider habe ich den großen Fehler, immer jedes menschliche Verhalten zu entschuldigen und nach Erklärungen zu suchen und ecke damit – auch im täglichen Leben – IMMER an. In letzter Zeit habe ich mich bei der Lektüre hier jedoch wirklich gewundert, warum einige noch HOUSE schauen, wo er einigen doch offenbar so zuwider geworden ist.

    Vielleicht ein Trost für dich persönlich: Du hast dich kürzlich in einem deiner Beiträge beklagt, dass es im Forum ruhig geworden ist und keiner mehr deine Beiträge liest. Ich lese sie IMMER und ich habe das Forum hier täglich besucht, obwohl ich mich mit meiner Meinung sehr zurückgehalten habe.
    Ich weiß, dass es nur eine Serie ist, aber ich mochte eigentlich ALLE FIKTIVEN CHARAKTERE in dieser Serie. Menschen haben nun einmal Fehler und ich habe jeden geliebt, der für kurze Zeit eine der Hauptrollen hatte – sogar Amber, Big Love und Grumpy. Wir tat Camerons Weggehen weh und das der anderen (die ich jetzt aus Spoilergründen nicht erwähne).

    Nur noch ein paar Punkte, für die ich mich hier offenbar verteidigen muss:
    1. Ich kenne Blythe House nicht, aber ich hatte NICHT EIN EINZIGES MAL das Gefühl, dass sie stolz auf ihren Sohn ist, sorry.

    2. Da du so auf Chase fixiert bist (Freu dich: laut Spoilern kommen noch Storys mit ihm in der 8. Staffel!): House war immer der Schuldige. Sicher war er nicht immer gerecht zu Chase, aber ich hatte trotzdem immer das Gefühl, dass er ihn auf seine Weise gern hat. Was Chase’s Vater betrifft: House war der Böse, als er alles daran setzen wollte, dass sich Chase mit seinem Vater versöhnt. Er hat Chases Meinung schließlich akzeptiert und ihn in Ruhe gelassen. TROTZDEM war er wieder der BÖSE, als Chase’s Vater starb, weil er ihm das mit der tödlichen Krankheit nicht gesagt hat. Ich schaue sehr genau auf die Nebencharaktere, weil ich sie wie erwähnt sehr liebe – einschließlich Chase mit seinen süßen Kulleraugen. Er war auch bei Vogler für mich nie der fiese Verräter. Meiner Meinung sprach es für ihn, dass er hier seinen Job BEI HOUSE sichern wollte. Aber … Wie man es auch dreht: House ist der ARSCH.
    (Chase’s Schlag in House’s Gesicht, damit ihn die anderen in Ruhe lassen und seine Entschuldigung hinterher in der 6. Staffel gehören zu meinen Lieblingsszenen der Serie. Vor allem, dass House ihm das ohne Worte durchgehen lässt. Ich hoffe sehr, hier kommt noch in Zukunft Ähnliches.)

    3. House erwähnt nie seine Vergangenheit, nur – wie schon erwähnt – ganz kurz gegenüber einer Fremden. Ich entschuldige mich, wenn ich dich verärgert habe, aber DU hast geschrieben, er käme als Jammerlappen daher.

    4. House sagt in Staffel 6 NICHT, dass nicht alles schlimm gewesen ist gegenüber einem seiner Mitmenschen. Er spricht MIT SEINEM VATER. Offenbar sucht er einen Weg, diesem mitzuteilen, dass er ihm verzeiht. Das Bild, das hier entsteht (armer House hatte eine schwere Kindheit) haben ihm ausschließlich seine Fans aufgedrückt, nicht David Shore und die anderen. Und ich glaube, ich habe mehrere Gründe erwähnt, die für seine Beziehungsunfähigkeit sprechen.

    5. Bin ich nur 3 Jahre jünger als House und bin doch erstaunt, zu erfahren, dass Kindesmisshandlung offenbar in meiner Kindheit normal war. Ich habe zwar nie behauptet, dass er wegen seiner Kindheit süchtig ist, sondern glaube eher, sein Suchtverhalten resultiert aus seinen chronischen Schmerzen. (Dass er mit Vicodin außer den physischen auch noch psychische Schmerzen betäuben will … das ist SUCHT.) Aber es ist schon interessant, dazu zu lernen.

    6. House Verhalten ist oft unter der Gürtellinie und auch ich habe oft den Kopf geschüttelt. In der 5. Staffel mochte ich ihn überhaupt nicht. Aber ich denke, das ist auch die Absicht der Autoren. Wenn ich hier irgendwen verurteilen möchte, lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, weil wir einfach noch nicht alle Beweggründe kennen, die für das jeweilige Verhalten sprechen.

    7. Wenn man sich ALLE House-Staffeln anschaut, ist die Trennung von House und Cuddy überhaupt nicht zu verstehen, ja teilweise unglaubwürdig. Sicher passen sie nicht zusammen, aber so wie ihn Cuddy immer entschuldigt und beschützt hat, hätte sie niemals einfach so gehen können, obwohl sie wissen musste, dass er dann damit anfangen würde, sich selbst zu zerstören. Und sie dann in einer Szene bitterlich weinen zu lassen, ist in meinen Augen nicht genug, um auch nur annähernd Glaubwürdigkeit herzustellen. Mehr möchte ich jetzt zu den beiden nicht sagen, weil ich dann wieder spoilere.

    #251120
    Melo
    Mitglied

    @Houslerin 1099818 wrote:

    Warum wird House eigentlich immer als Kind in der Beziehung bezeichnet?

    weil er sich so benimmt?!

    @Houslerin 1099818 wrote:

    Nochmal zu dem Kindlichen, ist es etwa falsch?
    Spaß haben, machmal etwas kindisch sein…was soll daran verkehrt sein?

    gegen „manchmal“ habe ich ja nichts einzuwenden, aber in der Beziehung ging es NUR so

    @Houslerin 1099818 wrote:

    Man wird einfach so, wenn man in seinem Leben viele schlimme und schreckliche Sachen erlebt. Zudem ist House doch nicht nur in der Beziehung so. House ist kindisch…war es nicht das, was viele immer so an ihm mochten? Warum sollte er in einer Beziehung anders sein?

    falsch, und das ist genau der Punkt: er war sonst aber immer niveau- und geistvoll bei seinen Kindereien, und genau das war er in der Beziehung nicht. Das war meistens nur albern kindisch, jedenfalls für mich.

    @Houslerin 1099818 wrote:

    Und ja, House war nicht bei ihr. Doch habt ihr euch schon mal überlegt, was er schon alles mit gemacht hat?

    ja was denn?! okay, er hat seinen Beinmuskel verloren. Und eine gescheiterte Beziehung hinter sich. Aber ehrlich: da haben Andere ganz andere Sachen hinter sich.

    @Houslerin 1099818 wrote:

    Er wollte sich überwinden, er fühlte mit ihr, er war bei ihr…in Gedanken, machte sich Sorgen, aber das zählt ja scheinbar nicht.

    Nee, manchmal zählt sowas nicht, weil es einfach nicht reicht, für den Betreffenden. Was soll derjenige sich denn einreden?: „okay, er ist hier, auch wenn er gerade nicht da ist, aber er würde gerne, wenn er nicht so gehemmt/feige wäre?!“ Reicht mir persönlich irgendwie nicht.

    @Houslerin 1099818 wrote:

    Und ich muss wieder sagen, Cuddy kannte House und hätte wissen können, auf was sie sich einlässt und wie er tickt.

    Stimmt, ich kannte House auch zig Folgen, und trotzdem kam er mir in der Beziehung albern und unreif vor. Wobei ich hier nicht einmal Cuddy oder House die Schuld geben würde, sondern den Storylinern. Die machten House einfach zu sehr auf „unerwachsen“ und „null Durchblick“. Daher meinte ich ja, ich verstehe die Autoren nicht, was die Geradlinigkeit der Charaktere angeht. Das paßte nicht zusammen mit den Staffeln vorher.

    #251121
    Anonym
    Gast

    @Carpenter… Es ist toll, jemanden zu finden, der so leidenschaftlich die Serie anschaut wie du und sich die Mühe gibt, etwas im Forum zu schreiben – es gibt ja nicht mehr so viele, die das tun. Dass wir verschiedene Sichtweisen haben dabei, finde ich weder schlimm noch beleidigend.

    In letzter Zeit habe ich mich bei der Lektüre hier jedoch wirklich gewundert, warum einige noch HOUSE schauen, wo er einigen doch offenbar so zuwider geworden ist.


    Ich schaue die Serie noch. Mich dafür rechtfertigen werde ich nicht. Es gibt – und dass du es nicht erwähnst, wundert mich angesichts einem späteren Punkt in deinem Posting – noch andere Gründe, einzuschalten.

    Vielleicht ein Trost für dich persönlich: Du hast dich kürzlich in einem deiner Beiträge beklagt, dass es im Forum ruhig geworden ist und keiner mehr deine Beiträge liest.


    Es war eine Feststellung, keine Klage. Und es ging nicht um meine Beiträge, sondern darum, dass ich glaube, dass viele Fans von der 7. Staffel enttäuscht waren und darum nicht mehr schreiben. Oder die Drehbücher so schlecht wurden, dass vielen nichts mehr dazu eingefallen ist.

    1. Ich kenne Blythe House nicht, aber ich hatte NICHT EIN EINZIGES MAL das Gefühl, dass sie stolz auf ihren Sohn ist, sorry.


    In Daddy’s Boy sagt Blythe zu ihm: „You’re perfect just the way you are.” Ohne Ironie, wie ich meine. Er ruft sie zu Weihnachten an. Der Umgang zwischen den beiden ist, wie ich finde, sehr herzlich von ihrer Seite, und er sagt von seiner Mutter, dass er sie nie anlügen könnte. Für mich ist das, wenn schon nicht Stolz, dann doch zumindest gegenseitiger Respekt und vielleicht sogar Liebe, auf jeden Fall aber sehr mütterlich.

    Was Chase angeht: ja, er ist nun mal meine Lieblingsfigur, und ich schreibe gern über ihn. Wenn dich oder andere das nervt, tut es mir leid, aber man muss es ja nicht aufgreifen. Ich bin das gewohnt und ich habe genug Chase-Hate erlebt, um mittlerweile locker darüber zu sein.

    Wenn du wirklich alle meine Beiträge gelesen hast, ist dir sicherlich mein Thread über die Chase/House-Beziehung (die ich subtil und spannend finde) im Jesse Spencer/Chase-Forum nicht entgangen. Falls doch, bitte lies sie. Ich habe House niemals in seiner Interaktion mit Chase als Arsch bezeichnet, sondern im Gegenteil. House versteht Chase besser als jeder andere, und Chase bewundert House. Zumindest war das lange Zeit so, bis man die Dynamik zwischen den beiden völlig in den Hintergrund gestellt hat – auch das ein Grund für mich, von S7 enttäuscht zu sein.

    Wenn ich schreibe, dass Chase für viele bei Vogler der fiese Verräter war, beziehe ich mich auf Postings im betreffenden Episodenthread, nicht auf deine Meinung, die ich bis dato gar nicht kannte. Wenn du mal in meinen Thread reinschaust, wirst du vielleicht feststellen, dass ich genau so darüber denke wie du. Ebenso der Schlag in S6. Übrigens, Chase wurde von House in S3 niedergeschlagen und hat auch keine Worte darum gemacht.

    3. House erwähnt nie seine Vergangenheit, nur – wie schon erwähnt – ganz kurz gegenüber einer Fremden. Ich entschuldige mich, wenn ich dich verärgert habe, aber DU hast geschrieben, er käme als Jammerlappen daher.


    Du hast mich nicht verärgert. Ich halte ziemlich viel aus, solange es nicht persönlich wird. =)

    4. House sagt in Staffel 6 NICHT, dass nicht alles schlimm gewesen ist gegenüber einem seiner Mitmenschen. Er spricht MIT SEINEM VATER. Offenbar sucht er einen Weg, diesem mitzuteilen, dass er ihm verzeiht. Das Bild, das hier entsteht (armer House hatte eine schwere Kindheit) haben ihm ausschließlich seine Fans aufgedrückt, nicht David Shore und die anderen. Und ich glaube, ich habe mehrere Gründe erwähnt, die für seine Beziehungsunfähigkeit sprechen.


    Gerade diese Fans meine ich. Das schließt nicht notwendigerweise dich ein, sondern geht in das internationale Fandom, wo House oft quasi als Märtyrer dargestellt wird und John als der böse Stiefvater, der die Wurzel allen Übels ist und House‘ Leben versaut hat. Wenn du dich angesprochen fühlst und meinst, dich verteidigen zu müssen, ist das nicht meine Schuld.

    5. Bin ich nur 3 Jahre jünger als House und bin doch erstaunt, zu erfahren, dass Kindesmisshandlung offenbar in meiner Kindheit normal war.


    Ich bin über zwanzig Jahre jünger und meine Eltern haben nicht mit mir diskutiert, weshalb ich nun endlich mal mein Zimmer aufräumen sollte, sondern ich wurde darin eingesperrt, bis ich es getan habe. Ich habe sogar mal eine Ohrfeige kassiert, und ein Klaps war auch ab und zu drin. Ich wusste auch immer, weshalb. Deswegen liebe ich meine Eltern nicht weniger. Wobei ich das um Himmels Willen nicht mit Eisbädern vergleichen oder gar von Kindesmisshandlung reden möchte.

    6. House Verhalten ist oft unter der Gürtellinie und auch ich habe oft den Kopf geschüttelt. In der 5. Staffel mochte ich ihn überhaupt nicht. Aber ich denke, das ist auch die Absicht der Autoren. Wenn ich hier irgendwen verurteilen möchte, lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, weil wir einfach noch nicht alle Beweggründe kennen, die für das jeweilige Verhalten sprechen.


    Bei House ist es, glaube ich, seine Intelligenz, die es so schwierig für ihn macht, Beziehungen aufzubauen. Er kennt jede Eventualität, er hält sich an seine Rationalität, er ist oft brutal ehrlich und kennt kaum Taktgefühl. Wenn er sich emotional auf jemanden einlassen soll, befürchtet er das Schlimmste, weiß schon, wie es enden wird, und er hat auch meistens recht damit. Was ihm wirklich im Weg steht, ist sein Genie. Ich glaube, er war schon immer so, und sein Vater hat nicht damit umgehen können. Was ihm in der Kindheit gefehlt hat, war die Unterstützung seines Vaters und sein Verständnis. Dass House mit seiner Intelligenz und schonungslosen Offenheit andere auch vor den Kopf stoßen kann, ist offensichtlich. Ich meine, er hat als Kind nicht das erfahren, was er gebraucht hätte. Ihm fehlt die Anerkennung seines Vaters, und die Bestrafungen waren wohl für ein so sensibles Kind eine echte Demütigung, während andere sie leichter wegstecken können und sie irgendwann später als das sehen, was sie sind: hilflose und sicher auch oft grausame Erziehungsmaßnahmen, wenn nichts anderes mehr hilft.

    7. Wenn man sich ALLE House-Staffeln anschaut, ist die Trennung von House und Cuddy überhaupt nicht zu verstehen, ja teilweise unglaubwürdig.


    Die einzige, die ihn noch versteht, ist Thirteen. Nicht Cuddy, nicht Wilson. Das wurde ab S4 so aufgebaut und in S6 manifestiert. Damit muss man sich wohl abfinden.

    Es tut mir leid, dass du so aufgebracht reagiert hast, denn ich habe nicht vor, jemanden absichtlich zu verärgern. Ich habe mich auf einige Punkte in deinem Posting bezogen und bin dabei, wie ich hoffe, dir nicht zu nahe getreten. Falls doch, möchte ich mich dafür entschuldigen.

    #251122
    Melo
    Mitglied

    @~Noa~ 1099835 wrote:

    @Melo… Vielen Dank für deinen post, weil er einiges anspricht, was mich bei S7-House sehr stört. Cuddy zu verteidigen, ist leider ziemlich sinnlos, weil die Sympathie schon von den Autoren so auf House gelegt wird, dass es fast unmöglich ist, nicht böse auf sie zu sein. Ich habe mich auch erst aufgeregt über sie, muss dir aber im großen und ganzen zustimmen.

    Ich empfand Cuddy bis zu dieser Staffel eigentlich immer als sehr angenehm, weil sie House durchschaute und ihm entsprechend Kontra gab. Und ich würde ihr absolut zugestehen, daß sie ihn wirklich liebt. Doch wahrscheinlich genau deshalb sind ihr seine „Kindereien“ auf die Dauer zu anstrengend. ZUMAL ER BIS DATO JA NIE SO KINDISCH WAR – DENN DAS IST GENAU DER PUNKT DER KRITIK!

    Natürlich war House IMMER kindisch, aber vorher hatte dieses Kindische noch Niveau, es hatte Geist, es war witzig, weil es immer Menschenkenntnis verriet. Aber seit dieser Staffel ist House mir einfach zu albern. Von Menschenkenntnis gar nicht zu reden. Ergo: wir sind wieder beim Autorenfehler:Augenzwinkern_2:

    @MissMoneypenny 1099857 wrote:

    Den kochenden und nachdenklichen House aus Staffel sechs fand ich persönlich supersexy, spannend und interessant.

    :rulze:

    @MissMoneypenny 1099857 wrote:

    Ich war nie im Camp „Huddy“ und fand persönlich nicht, dass die beiden zusammen passen (auch hat mir die abprupte, unglaubwürdige Art wie die beiden zusammen fanden überhaupt nicht gefallen), aber nachdem sie dann zusammen waren, wollte ich, dass sie ihre Probleme lösen und zusammen bleiben. Mir gehen die vielen Trennungen in dieser Serie auch auf den Keks.

    :rulze:

    #251123
    Carpenter
    Mitglied

    @Noa: Du hast mich nicht verärgert. Dazu gehört bei mir einiges und ganz sicher kein Forum mit Leuten, die dasselbe mögen wie ich. Ich denke auch nicht, dass das ein Generationsproblem ist, denn meine allerbeste Freundin ist 20 Jahre jünger als ich. Und dass du Chase magst, nervt mich auf gar keinen Fall. Wäre ich jünger, würd ich wahrscheinlich auch weniger auf House als auf ihn stehen.
    Noch ein Letztes: Natürlich kenne ich deine Beiträge – auch die über House und Chase. Ich bin nur eher ein Leser statt ein Antworter – aus genannten Gründen.

    Und noch einmal zu Blythe House: Selbstverständlich kenne ich genannte Konversation (ich glaube, ich kann die Serie mitsprechen in Deutsch und Englisch). Dazu kann ich nur sagen, dass ich die Bemerkung von ihr nicht einmal nett fand, sondern eher gönnerhaft. Und ganz bestimmt nicht mütterlich. Ich zeige meinen Söhnen anders, wenn ich stolz auf sie bin. Und angerufen hat er sie einmal: als er eine Überdosis genommen hat mit Pillen und Alkohol zu Weihnachten.

    Aber ich denke, wir gehen langsam am Thema vorbei und sollten uns auf die neuen Folgen konzentrieren. Glücklicherweise weiß ich ja, dass du immer eine der ersten bei den neuesten Rezensionen bist. Darauf freue ich mich jedes Mal. Auch auf die von Kathrina, auch wenn sie sich gern rar macht in der letzten Zeit.

    #251128
    Anonym
    Gast

    @Carpenter 1099868 wrote:

    Und dass du Chase magst, nervt mich auf gar keinen Fall. Wäre ich jünger, würd ich wahrscheinlich auch weniger auf House als auf ihn stehen.

    Ich mochte Chase von Anfang an, nicht nur wegen seiner niedlichen Kulleraugen. Das hat nicht so sehr mit dem Alter zu tun – es gibt genug Teenager, die auf House/Hugh stehen. Dass ich Jesse als einen liebenswerten und bodenständigen Menschen empfinde, und einen sehr talentierten Schauspieler, kam erst später dazu. Für mich klang das „Chase-fixiert“ leicht genervt, aber vermutlich ist mir da wieder mal die Ironie entgangen. :Augenzwinkern_2:

    Und noch einmal zu Blythe House: Selbstverständlich kenne ich genannte Konversation (ich glaube, ich kann die Serie mitsprechen in Deutsch und Englisch). Dazu kann ich nur sagen, dass ich die Bemerkung von ihr nicht einmal nett fand, sondern eher gönnerhaft. Und ganz bestimmt nicht mütterlich. Ich zeige meinen Söhnen anders, wenn ich stolz auf sie bin. Und angerufen hat er sie einmal: als er eine Überdosis genommen hat mit Pillen und Alkohol zu Weihnachten.

    Ich weiß natürlich nicht, wie das bei dir und deinen Söhnen ist, aber ich kenne keinen erwachsenen Mann, der sich in der Öffentlichkeit von seiner Mutter gern abbusseln und umarmen und loben lässt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass House es mit strahlendem Lächeln akzeptieren würde, wenn sie ihre Zuneigung ganz offen zeigt. Tatsache ist, dass sie ihn in besagter Szene in Schutz nimmt vor John und sich bemüht, schlichtend zu agieren. In meinem Verständnis hat sie sehr viel mehr begriffen, wie ihr Sohn tickt, und mir kommt ihre Bemerkung in etwa so gönnerhaft vor wie Wilsons „House, you are as God made you“ in House vs. God.

    Hat er die Überdosis vor oder nach dem Anruf genommen? Es war nur der AB dran; möglich, dass er es nicht getan hätte, wenn er persönlich mit ihr hätte sprechen können.

    Aber ich denke, wir gehen langsam am Thema vorbei und sollten uns auf die neuen Folgen konzentrieren.

    Schade eigentlich. Wie gesagt, ich freue mich immer, wenn hier etwas mehr Leben ist, aber wir können die Unterhaltung hier natürlich auch abbrechen. Hat Spaß gemacht. Danke dafür. :wai:

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