3×20 – Sündenbock mit Freunden (House Training)

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  • #214345
    bleeding
    Mitglied

    Diese Folge war mal etwas Anderes, wie ich fand. Sehr dramatisch…
    Mir tut Foreman auch leid, ganz klar. Aber ich fand es rührend, dass vorallem House ihm zu verstehen gegeben hat, dass nicht nur er die Schuld daran trägt.

    Diese Folge trägt extrem der Glaubwürdigkeit bei, da ja auch im wahren Leben einiges schief gehen kann und man auch Patienten „verlieren“ kann.

    Schön und auch traurig war das Ende der Folge, in der Foremans Mutter seinen Fehler verzeiht aber andererseits auch nicht erkennt, dass es ihr Sohn ist, dem sie Erleichterung verschafft.
    Leider sind Alzheimerpatienten nicht oft so „gütig“ oder aufgeschlossen… hab ich zumindest bisher noch nicht erlebt.

    #172557
    Lisa Edelstein
    Mitglied

    Ich fand die Folge sowohl lustig als auch dramatisch. Foreman tut mir wegen seiner alzheimer kranken Mutter und der toten Patientin schon leid.

    Aber ich fands lustig als House sich mit Wilsons Ex trifft und die ausquetscht, während gleichzeitig Wilson sich mit Cuddy trifft.

    #240120
    Sandy House
    Mitglied

    „Sündenbock mit Freunden“ ist eine gute Folge.:)

    Fall der Woche ist diesmal Lupe, die mit Abolie ins Krankenhaus eingeliefert wird.

    Foreman behandelt sie als Erster und vermutet Drogenmissbrauch.

    Cameron und Chase sind da jedoch anderer Meinung und denken es ist eine Autoimmunerkrankung.

    House trifft sich mit Bonnie, Wilsons zweiter Ex-Frau und besichtigt mit ihr eine Wohnung, da sie Maklerin ist.

    Allerdings interessiert er sich überhaupt nicht für die gezeigte Eigentumswohnung, sondern fragt Bonnie nur über Wilson aus.:D

    Wilson geht mit Cuddy in ein Museum.

    Foreman besucht seinen Vater und seine an Alzheimer erkrankte Mutter, die zur Zeit in der Stadt sind, in ihrem Hotelzimmer.

    Foreman tut mir in dieser Folge Leid.;(

    Er denkt schließlich, dass Lupe an Krebs leidet und veranlasst eine Ganzkörperbestrahlung.

    Schließlich bekommt die Patientin aber eine Sepsis.

    Es ist eine Infektion und House und das Team können nichts mehr tun.

    Lupe stirbt und House findet schließlich durch die Autopsie heraus, an welcher Krankheit sie gelitten hat.

    House gibt Foreman jedoch zu verstehen, dass er keine Schuld an dem hat, was passiert ist.

    Foremans Mutter verzeiht ihrem Sohn den Fehler.

    #240815
    Sunshein
    Mitglied

    Ich liebe die Szene in der Cafeteria^^
    „Und ich dachte schon, dieser Zug wär nicht mehr aufzuhalten!“

    Beim Gespräch mit Cuddy^^:
    „Vielleicht wollte ich ja nur einen Freund, und Wilson ist die sicherste Wahl gewesen!“
    „Und ich nicht? Cool!“

    #242511
    Onion Addict
    Mitglied

    Eine sehr kontrastreiche Folge, die die erste Hälfte sehr lustig und locker daher kommt und dann kippt und mich zum weinen gebracht hat.
    Ich glaube so viele Einblicke in die Charaktere gab es noch nie in einer einzigen Folge. Es ist gleichzeitig eine Foreman und eine Wilson Folge.

    Die erste Hälfte dreht sich hauptsächlich um Wilson. Der trifft sich erneut mit Cuddy. House stört es, dass Cuddy Zeit hat, mit Wilson zu ner Ausstellung zu gehen, aber nicht für einen Theater-Besuch mit ihm. Cuddy will einfach nur mal weggehen, ganz unkompliziert, d.h. ohne House und seine Sprüche. House weißt Cuddy darauf hin, dass Wilson dafür aber nicht der Richtige ist: „He always marries them in the end.“ Haha, da ist was Wahres dran! =)
    House wäre nicht House, wenn er Cuddy und Wilson sich selbst überließe. Er lässt sich also von Wilson’s Ex ein Condo zeigen, nur um ein besseres Bild davon zu bekommen, wie Wilson sich an Frauen ranmacht. Es stellt sich heraus, dass Wilson immer die unschuldige Freunde-Nummer abzieht, die er sogar ernst meint! Soviel ehrenwerte Selbstlosigkeit führt dann dazu, dass die Frauen über ihn herfallen *g*
    Und da Wilson laut seiner Ex auch noch der perfekte Liebhaber ist (sieht man ihm nicht an, aber es macht durchaus Sinn!), liegen ihm die Frauen so sehr zu Füßen, dass sie nur bitter enttäuscht werden, wenn seine Aufmerksamkeit nachlässt. Denn wer so sehr davon lebt, anderen Menschen zur Seite zu stehen, hat irgendwann das Problem, dass er nicht alle gleichzeitig glücklich machen kann.
    Wilson’s Ex macht House den Vorwurf, dass die Ehe kaputt ging, weil Wilson sich nur um die Bedürfnisse von House gekümmert hat und nicht mehr um sie. Das wurde ja schon einmal angesprochen und erscheint mir schlüssig.
    House darf Wilson mal wieder vorhalten, dass er sich von Bedürftigkeit ernährt. Wilson kümmert sich so lange rührend um seine Frauen, bis die ihre Bedürftigkeit soweit ablegen, dass er sich jemand neues bzw. House zuwendet, der eigentlich dauerbedürftig ist.
    House befürchtet, dass es mit Cuddy so enden könnte. Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob House tatsächlich nur Cuddy vor Wilson und Wilson vor sich selbst schützen will oder ob er viel egoistischere Motive hat, wie Wilson ihm schon einmal unterstellt hat. Ist House bereit Wilson zu teilen? Ist er bereit Cuddy zu teilen bzw. einem anderen Mann zu überlassen? Da es House wichtig ist, dass Leute ihre Schwächen erkennen und sich aktiv damit auseinandersetzen, würde ich ihm jetzt einfach mal unterstellen, dass er die beiden tatsächlich schützen will. Ganz frei von der Angst Wilson zu verlieren ist er aber sicherlich nicht und eifersüchtig auf die Männer in Cuddy’s Leben ist er wohl auch.
    Wilson und Cuddy bei der Erotik-Ausstellung ist ganz amüsant. Sowas ist immer peinlich. Ungefährt genauso als wenn man mit nem Freund anderen Geschlechts (über dessen Einstellung zu einem man sich nicht sicher ist) nen Film mit lauter Sex-Szenen guckt *g*

    Die zweite Hälfte konzentriert sich stark auf Foreman. Dessen Etern kommen zu besuch, weil er nie die Zeit hat, sie zu besuchen. Erschreckenderweise hat er seine Mutter seit 8 Jahren nicht mehr gesehen! Die leidet wie schon länger bekannt ist an Altzheimer. Man bekommt eine bessere Vorstellung davon wieso er den Kontakt mit seinen Eltern scheut: sie erinnert ihn an seine Herkunft und somit auch daran, dass sein Leben leicht ganz anders ausgesehen haben könnte. Und zwar so wie das der Patientin. Auch in dieser Folge sieht man, dass er erstmal gerne herablassend zu Leuten ist, die es in ihrem Leben zu nichts gebracht haben bzw. keine Ambitionen zeigen. Nur weil man es selbst zu etwas gebracht hat, heißt das nicht, dass jeder gleichermaßen dazu in der Lage ist. Foreman weiß das eigentlich. Er ist sich bewusst, dass sein Erfolg nicht allein auf seinen eigenen Anstrengungen beruht, sondern auch viel Glück dazu gehört. Man erfährt nicht wie Foreman es geschafft hat. Er sagt nur, er bekam eine zweite Chance. Die wurde ihm wohl gegeben und er hat sie umgesetzt. Und das macht den Unterschied aus. Foreman erkennt der Patientin gegenüber schließlich an, dass Menschen Fehler machen und zweite Chancen nicht an alle gegeben werden. Die Patientin erkennt im Gegenzug an, dass man aber auch etwas dafür tun muss, um Erfolg zu haben. Sehr diplomatisch von den Schreiber gemacht, aber wohl zutreffend.
    Der gute Foreman, der immer so wirkt, also halte er sich für etwas besseres, wird insgeheim von dem Wissen geplagt, dass Erfolg und Niederlage nahe beieinander liegen und hat offensichtlich Angst davor, sein privilegiertes Leben zu verlieren. Er versucht damit umzugehen, indem er sich von seiner Familie/ seinem alten (armen) Leben distanziert.
    Also haben wir bei Foreman die gute Nach-außen-selbstbwusst-innen-unsicher-Geschichte.
    Das ironische an dem Fall ist, dass Foreman eigentlich wirklich ein besserer Arzt ist, als die meisten, aber gerade diesmal versagt. Aber an diesem fatalen Fehler zeigt er große charakterliche Stärke, indem er seine durch Furcht verursachte Abneigung gegen die Patientin überwindet und für sie kämpft. Schließlich stellt er sich seinem Versagen und seinen unterdrücken Minderwertigkeitsgefühlen und begleitet die Patientin beim sterben.

    Ja, jetzt ist es endlich soweit. Das Team UND House haben versagt!!! Keiner hat rechtzeitig gemerkt, was mit der Patientin wirklich los ist und haben sie mit einer falschen Behandlung umgebracht. Kein genialer Einfall von House, der doch noch alles bereinigt. Die Patientin, die eine harmlose Infektion hatte, muss sterben.
    Auf diese Folge habe ich gewartet! Endlich sieht man mal, dass auch House nicht unfehlbar ist. Danke. Auch wenn man sagen könnte, er war mit den Gedanken woanders. Das wäre aber äußerst fahrlassig.
    Ich fand das sehr ergreifend inszeniert. Als Foreman am Ende Trost bei seiner Mutter sucht (und findet?), musste ich weinen. Sie hat ihn zwar nicht erkannt, aber sogar erwachsene Männer müssen sich mal bei Mutti ausheulen. Wie rührend.
    House geht auf Grund seiner langjährigen Erfahrung besser mit dem Tod um. Da solche Fehler eben jedem Arzt passieren werden, hat er nichts groß dazu zu sagen. Foreman, der bei House entweder eine Abfuhr oder Absolution sucht, bekommt lediglich gesagt, wie die Realität dieser Arbeit aussieht. Vergeben kann er sich nur selbst. House verarbeitet den Verlust seiner Patienten, indem er zumindest im Nachhinein in Erfahrung bringt, was sie wirklich hatten.
    Obwohl sich Foreman und Chase nicht besonders leiden können, bietet Chase ihm ein offenes Ohr und Ablenkung an. Finde ich nett.

    Ach ja, Chameron….. Chase sollte seine destruktive Art gegenüber Cameron ablegen! Wie oft will er denn ne Abfuhr bekommen?! Mensch, Chase…

    #242512
    Kathrina
    Mitglied

    Wieder eine Super-Analyse. Viele Dinge genau auf den Punkt gebracht.

    Die Folge zeigt, warum House eben nicht der Super-Hausarzt ist sondern ein äusserst erfolgreicher Zebra-Jäger (ausser in der Ambulanz, aber dort ist er anders eingestellt, dort ist er im ‚Hausarzt-Modus‘). Da er es gewohnt ist, Fälle zu übernehmen, die mehrere 08/15 Ärzte verblüfft hat, denkt er nicht immer daran, die banalsten Ursachen abzudecken. Wie er aber schon in ‚Drei Beine‘ feststellte, ‚It is in the nature of medicine, that you will screw up. You will end up killing somebody. If you can’t live with it, change the profession. Or finish Med School, and go teaching‘.

    OK, ein oder zwei Worte sind sicherlich nicht ganz korrekt, aber die Grundidee stimmt. Dies ist der Fall, wo Foreman zum ersten Mal ganz offensichtlich die Bürde zu tragen hat, jemand durch eine Fehlentscheidung umgebracht zu haben. House sagt ihm jedoch, dass er ihm nicht vergeben kann, weil es nichts zu vergeben gibt. Es liegt in der Natur der Tätigkeit, es wäre früher oder später passiert, das erste Mal ist es am schlimmsten, aber es ist nun mal so: Leben und Tod liegen nah beieinander, und früher oder später ist es halt der Tod.

    Die Szene, in der Foremans Mutter ihm vergibt, um gerade sofort zu zeigen, dass sie ihn nicht mal mehr kennt… Die hat mich auch zu Tränen gerührt, in mehr als einer Hinsicht.

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