kirnberger

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  • als Antwort auf: 5×16 – Sanfte Seite (The Softer Side) #211353
    kirnberger
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    Das war doch mal wieder eine sehr gelungene Folge. Wieder einmal mit sehr viel Hintergrund.

    Was mir als erstes aufgefallen ist, es gibt scheinbar keinen direkten Bezug zur Folge davor, wo House am Piano sitzt und über die Situation mit Cuddy nachdenkt. Aber die Art und Weise, wie er sich in der Folge verhält, lässt vermuten, dass die letzten Wochen nicht spurlos an ihm vorrüber gegangen sind.

    Aber mir gefällt die Thematik an sich schon. Eine Ironie ist es, dass sein Team auffällt, dass etwas an House nicht stimmt, weil Dinge, die seinen Mitarbeitern mißfallen, ausbleiben. So können Foreman und 13 vor House ihre andauernde Beziehung verheimlichen, aber vor Kuttner und Taub nicht. Normalerweise wäre es House schon nach einem Blick aufgefallen (etwa an den High-Heels, wie es dann später wieder zum Ausdruck kommt). Auf der anderen Seite genehmigt er eine Untersuchung auf Wunsch der Eltern, die er nicht für nötig hält. Lustigerweise ist das dann auch später die eigentliche Ursache für das Problem an dem „Shemale“.

    Wilson stellt die Veränderung an House dadurch fest, dass er Wilson beim Essen in der Kantine fragt, ob er das Stück Toast haben kann, welches auf Wilsons Teller liegt. Auf Normalerweise würde er es sich einfach wegnehmen. Auf die Frage, wieso er auf einmal fragen würde, kommt ein „situationsbezogener“ Slogan von Obama: „Yes, we can.“ Durch Kuttners Besuch bei Wilson wird seine Vermutung noch bestärkt. Als erstes vermutet Wilson, dass Cuddy mit House Sex hatte, und er deswegen so gut gelaunt ist. Cuddy verneint den Akt natürlich, weil es keinen gab und findet es sogar gut, dass er so gut gelaunt ist.

    Doch ziemlich schnell stellt sich heraus, dass diese Tatsache damit zu tun hat, dass House nicht mehr Vicodin, sondern eine viel gefährlichere Droge zu sich nimmt. Wilson kommt der Verdacht, nach dem Cuddy und er House zur Rede stellen will, er aber ohnmächtig in seinem Liegestuhl ist, da seine Atemwege beeinträchtigt sind. Er wird von einem recht lustigen Handgriff von Foreman an seine Brustwarzen wieder zur Besinnung gebracht.

    Als dann abends House und Wilson in einem Restaurant sitzen, und House ihm beweisen will, dass Wilson unrecht mit seiner Vermutung hat, er würde Heroin nehmen, spielt sich anschließend die Schlüsselszene im Hinterhof des Restaurants ab.

    Dort gesteht House, dass er Methadon zu sich nimmt. Das kenne ich als Laie als Mittel beim Entzug von Heroin-abhängigen. House demonstriert Wilson, dass er schmerzfrei ist und seinen Stock nicht mehr benötigt. Aus dem Dialog hört man förmlich heraus, wie sehr er sich danach sehnt. Wenn man ihm auch immer wieder vorwirft, er sei ein Junkie, und er daraufhin immer wieder betont, dass es ihm nur um seine Schmerzen geht, so wird dies wieder einmal deutlich. Doch zu welchem Preis?

    Schnell stellt sich heraus, dass darunter sein analytisches Denken und die Genauigkeit der Diagnosen leidet. Letztendlich wird es für mich von House so dargestellt, dass er seinen Schmerz braucht, um wirklich 100% seiner Fähigkeiten abzurufen. Denn Schmerz scheint bei ihm die pedantische Vorgehensweise zu induzieren. Auf der anderen Seite fühlt er sich frei ohne Schmerzen, ist bereit für Methadon sogar seinen Job zu kündigen, um im St. Elizabeth anzuheuern, um ein „Department for Diagnostics“ zu leiten. Dafür rasiert er sich sogar seinen 3-Tage-Bart ab, lässt sich eine Prostituierte ins Haus kommen, die ihn in was auch immer berät, und sich in einen seiner wenigen Anzüge schmeisst für sein Vorstellungsgespräch.

    Wieder einmal ist es Cuddy, die nachgeben muss. Sie gestattet ihm, das Methadon weiter zu nehmen und seine Stelle wiederzubekommen. Endlich rafft sich House auf und löst letztendlich den Fall. Die zündende Idee dafür liefern Foreman und 13, die daheim einen kleinen Disput lösen, weil 13 mal wieder nicht in der Lage ist, Foreman zu sagen, dass es ihr schlecht geht, weil sie eine Fehlentscheidung getroffen hat bzgl. der Vorgehensweise, die Eltern sollten ihrem Sohn sagen, dass er ein Shemale ist.

    Am Ende der Folge wird House einsichtig, wo Cuddy ihm die Medikation bringen will. Er erkennt, dass er ohne das Methadon seine Arbeit so verrichten kann, wie er es sich vorstellt. Opfert dafür sein Privatleben.

    Was mich nur jetzt interessiert ist, ob der ganze Akt mit dem Methadon und schmerzfrei sein eine Reaktion auf die letzte Folge war, wo er erkennen musste, dass Cuddy so glücklich mit ihrem Kind ist, und er wieder mal alleine darsteht bzw. darstehen will. Oder spielt diese Folge schon wieder weit danach?

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