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ADDICTED
MitgliedIst natürlich „schlau“ von RTL, das Fahrwasser neuer Folgen regelmäßig mit Wiederholungen zu verlängern. So bekommt man annähernd die volle Quote, obwohl man nur eine Nachverwertung zeigt.
Wäre nicht die erste Serie, die auf diese Weise totgesendet wurde. So richtig begriffen hat das im Hause RTL wohl nur Günter Jauch, wogegen Kreti und Pleti aus der Marktforschungsabteilung den Event-Gedanken einfach nicht verstehen wollen.
16. Juni 2009 um 1:59 Uhr als Antwort auf: House auf Englisch vs.Synchronisation – Duzen&Siezen – Synchronstimmen #184544ADDICTED
MitgliedUfftata,
so viele Meinungen … (noch bezogen auf den Synchronpreis-Thread)Also guten Tag erstmal, dies ist mein erstes Posting hier.
Auch ich finde, dass die Synchronisationsleistung in Deutschland generell eher traumhaft ist. Was sich da an schauspielerischem und komödiantischem Talent verbirgt, ist schon beachtlich. Von daher muss ich auch dem Sprecher von Gregory House absoluten Respekt zollen.
Auf eine Ausstrahlung mit Untertiteln hätte ich keine Lust. Das ist mir schlicht zu anstrengend. Wer das intensiv macht, bekommt vor lauter Lesen oft vom Bild fast nichts mehr mit. Und für eine gänzlich unübersetzte Fassung reicht mein Englisch nicht immer.
Was ich hingegen nicht nachvollziehen kann, ist die Meinung, die Stimme würde zu House irgendwie „passen“. Das ist ja wohl eher nicht der Fall. Rein klanglich gesehen ist Klaus-Dieter Klebsch so unpassend, wie nur irgendwas. Wer House im Original kennt (und das dürften hier ja alle sein), hat auch seine britisch-weiche und melodiöse Comedianstimme gehört. Das rauhbeinige und bedrohliche Element der deutschen Synchro funktioniert zwar, ist aber absolut typverändernd.
Somit hat das deutsche Synchronpublikum leider nicht das Vergnügen, House wirklich kennenzulernen, sondern nur eine relativ weit entfernte Mutation von ihm. Eine Stimmsymbiose (beispielhaft durch Michael Douglas / Volker Brandt gezeigt) hat man leider nicht gefunden. Ich könnte mir vorstellen, dass Hugh Laurie seine deutsche Fassung absolut befremdlich und bizarr findet.
Sehr bedauerlich ist auch der deutsche Medienfeminismus, der den amerikanischen Medienfeminismus noch zu übertreffen versucht. Jede weibliche Rolle, die sich irgendwie behaupten muss, bekommt in Deutschland eine primitive 0900-Domina-Tonlage verpasst, welche durch die Originalvorlage absolut nicht getragen ist. Besonders abstoßend ist das bei 13., aber schon die Synchronfassung von Cameron wurde zur unanehmbaren Tortur, weil praktisch aus jeder Szene, die noch als neckischer Geschlechterkampf interpretiert werden könnte, ein penetranter Zickeneinsatz wurde. Die eingebrachte Feindseligkeit „nach deutscher Art“ ist absolut unpassend. Als dramaturgisches Element gesehen muss man sagen, dass man eine Suppe auch versalzen kann. Würde gerne mal wissen, welche gestörte Person in der Synchronregie seit Jahren für solche Entscheidungen verantwortlich ist.
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