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29. Juli 2006 um 20:46 Uhr #2218CharlieMitglied
Da ich gerade in einem anderem Forum gestöbert habe ist mir aufgefallen, dass wir so einen Thread hier noch gar nicht haben.
Hier mal der Link zum Thread im anderem Forum -> klicken!
24. Mai 2009 um 13:42 Uhr #223326sweetstuffloverMitgliedKinofreak;114846 wrote:Wer die dritte Staffel schon sieht, hat ja mittlerweile ein paar Hinweise auf die Auswirkungen des Vicodins zum einen Houses Kommentar in „Insensitive“, dass er jeden Morgen seine Augen auf Zeichen von Gelbsucht prüft, weil das Vicodin seine Leber zerstört haben könnte; und zum Anderen der Hinweis für die nächste Folge (2×16), in der er offensichtlich wegen Nierenproblemen einen Katheter benötigt. Auch das soll angeblich durch das Vicodin verursacht sein ;(Blödsinn. Opioide sind die verträglichsten Schmerzmittel, die es gibt. Hydrocodon ist ein Vollagonist und muss nicht umständig verstoffwechselt werden, um an die Opiat-Rezeptoren im Gehirn andocken zu können. Selbst Prodrugs, also Opioide, die zuerst in der Leber zu wirksamen Metaboliten vestoffwechselt werden müssen, belasten den Körper selbst bei exzessivem Konsum auf keinen Fall in einem Ausmaß, wie es hier reißerisch dargestellt wird.
House nimmt Vicodin, ein exzellentes Schmerzmittel. Für seine Bedürfnisse nicht zu schwach (wie z.B. Codein, Tramadol oder Dihydrocodein) und nicht zu stark (Oxycodon, Oxymorphon, Hydromorphon, Fentanyl…). Da House sowieso zu Depressionen neigt, tun ihm die psychischen Opioidwirkungen (Euphorie, Gelassenheit, Selbstzufriedenheit, allgemein antidepressive Wirkung,…) ziemlich gut. Schmerztechnisch ist er wohl auch ganz gut dabei. Dosisanpassungen sind normal und notwendig. Dass House das ganze dann auch zu hedonistischen Zwecken gebraucht, leuchtet bei regelmäßiger Verfolgung der Serie ein.
Ich seh das aber halb so wild. So lange man ihm das Vicodin nicht wegnimmt (was er ja seiner Schmerzen wegen benötigt), gehts ihm auch prächtig. Dass er „abhängig“ und „süchtig“ ist, ist als notwendiger Einsatz für die Schmerzfreiheit zu sehen. Im Grunde ist er nur körperlich und psychisch an Vicodin gewöhnt, was man allgemein reißerisch als Sucht, Abhängigkeit und Sackgasse bezeichnet. Wenn es House mit Vicodin besser geht – auch psychisch – warum sollte er damit aufhören?
Etwa, weil Drogen böse sind? :rolleyes:Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin Schmerzpatient aufgrund heftiger Tumorschmerzen in der Wirbelsäule. Ich bin froh, dass es Opiate gibt. Ich gebe zu, dass ich Opioide auch oft zu hedonistischen Zwecken gebrauche und mich an der stimmungsaufhellenden, antifrustrativen und euphorischen Wirkung erfreue. Klar bin ich abhängig (also körperlich gewöhnt) und süchtig (ich liebe die Wirkung). Wie sagt man… ein –> Junky <-- :rofl: Nur, und das ist der Punkt: Es gibt Leute, die sprechen zufälligerweise aus bisher unerklärlichen Gründen (so wie Depressionen vor einigen Jahrzehnten noch als fehlende Tasse im Schrank angesehen wurden :baby:) sehr positiv auf opioide Substanzen an. Es geht ihnen besser, sie sind lebensfähiger. Warum maßt es sich die Allgemeinheit an, diese Menschen anzuprangern, sie als minderwertig darzustellen und ihnen ständig vorzuwerfen, sie besäßen zu wenig Courage, Disziplin und Selbstwertgefühl, um aus ihrer „Sackgasse“ rauszukommen?
Klar, Opiate/Opioide sind keine Spielzeuge. Sie gehören – trotz ihrer vergleichsweise ziemlich subtilen Wirkung (wenn mans mit Cannabis, Alkohol usw. vergleicht) – zu den mächtigsten Drogen, was die Ausbildung einer Sucht und Abhängigkeit betrifft. Das ist aber kein Grund, sie zu verbieten und ihre Konsumenten als minderwertigere Menschen darzustellen. Die Kontroverse um House und seinen Vicodingebrauch versteh ich sowieso nicht. Die meisten hier steigern sich in irgendein hirngespinstiges Idealbild von Gregory House oder Hugh Laurie rein und vergessen dabei, dass es sowas wie den Idealmenschen und Totalabstinenz nicht gibt. Das ist alles Uthopie. Dass der Vicodingebrauch als negative Eigenschaft angesehen wird, ist ein weiterer Punkt, worüber ich mich stundenlang aufregen könnte.Wer jetzt mit Überdosisgeschichten aus dem Freundeskreis und der Abhängigkeit der Mutter kommt und das als Argument für weitere Drogenprohibition und Anprangerung sieht, dem sei folgendes gesagt: Die meisten Mütter sind von Benzodiazepinen (und nicht von Opioiden) abhängig, weil sie euer Geschwätz und den Druck unserer Leistungsgesellschaft nicht mehr aushalten und etwas runterkommen wollen. Die meisten Todesfälle enstehen durch die Verfolgung der Substanzen, da es so zu einem Schwarzmarkt kommt und zahlreiche Streckstoffe eingesetzt werden, was den Stoff ziemlich gefährlich macht. Meistens führen Wirkstoffschwankungen aufgrund der Streckmittel im Heroin zu Überdosen, weil der Konsument glaubt, er „vertrage ja eh mehr“, was aus der schlechten Qualität seines Stoffes resultiert. Hat er dann mal besseres Zeug, knallts ihn (fast) in die ewigen Jagdgründe.
Aber genug herumgeredet, hier gehts ja nur um House und seinen Vicodinkonsum. Hier sei übrigens die Parallele zu Sherlock Holmes genannt, der gelegentlich Kokain und des Öfteren Morphin konsumierte. Dr. House wurde ja nach Holmes‘ Vorbild erschaffen, somit verblüfft diese Tatsache wenig.
vg, und werft nicht mit zu großen Steinen auf mich
ssl
24. Mai 2009 um 13:55 Uhr #223328Dr.GregHouseMitgliedKein Blödsinn!
Die Nebenweirkungen von Vicodin aka Hydrocodon sind sehr wohl schädlich für Leber und Nieren, vor allem, wenn das ganze so excessiv geschluckt wird wie im Falle von House. Es ist ziemlich fahrlässig, zu behaupten, dass das keine Auswirkungen haben kann. Natürlich kann es, egal, ob man nun glaubt, Fachmann auf dem gebiet zu sein oder auch nicht!
Es kann, und wie!
Schon den Spruch „Die Menge macht das Gift!“ gehört?
Wie wir alle wissen, schluckt House enorm viel Vicodin, manchmal sogar eine handvoll. Bei einem derart hohen Verbrauch ist es nur eine letzte Form von ärztlicher Sorgfalt, dass er da ab und zu nachsieht, was seine Nieren und Leber machen.Vicodin mag zu den verträglichen Opiaten gehören, aber Houses „Verbrauch“ ist weit über der Skala des Verträglichen raus. Und das ist ein Faktum.
Es tut mir lied, dass Du selbst mit diesen Schmerzkillern konfrontiert sein musst, aber Dein etwas zu laxer Umgang mit der Situation ist nicht besonders fördernd. Niemand bestreitet, dass Opiate notwendig sind, wenn jemand Schmerzen hat, aber die Gefahren eines Überkonsums herunterzuspielen finde ich verantwortungslos und medizinisch sehr gefährlich.
Sorry, aber das musste raus.
Greg
24. Mai 2009 um 22:17 Uhr #223373KathrinaMitgliedVicodin zersört die Leber, aber nur, weil zu viel Parazetamol drin ist. Es ist, so gesehen, ein menschenverachtendes Medikament, denn die Dosen, die House an Hydrocodon braucht, sind durch das ‚zu viel‘ an Azetaminophen (Paracetamol) bedingt.
Eine wenig lustige und unangenehme Nebenwirkung von Hydrocodon kann Harnverhalt sein. Das ist durch den Krampf der Schliessmuskulatur der Harnblase bedingt. Die ‚reguläre‘ Nebenwirkung aller Opiate ist Verstopfung wegen einer Teillähmung des Darmes, was Gegenmassnahemn erfordert.
Ansonsten kann ich die Aussagen von sweetstufflover weitgehend unterschreiben.
25. Mai 2009 um 6:18 Uhr #223375HouseRocksMitglied…dem sei folgende Seite empfohlen, wenn sie denn hier noch nicht erwähnt wurde:
[URL]http://http://www.drugs.com/pro/vicodin.html[/URL]
26. Mai 2009 um 11:28 Uhr #223442sweetstuffloverMitglied@ Kathrina: Super Post! Ich wollte genau das eben in meinem Post nachtragen, aber du hast mir die Arbeit abgenommen.
Endlich jemand, der etwas Ahnung davon hat. :rulze:Vicodin ist wirklich ein beschissenes Medikament. Hydrocodon an sich ist für House aber das ideale Schmerzmittel. Wär das Paracetamol nicht drin, wärs optimal. Ich hab früher auch nichtsteroidale Antirheumatika und andere nichtopioide Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprufen, Metazimol…). Die helfen viel schlechter, verursachen bei mir (aufgrund meiner Vergangenheit als Ex-Herzpatient) äußerst unangenehme und bedrückende Nebenwirkungen und greifen die Organe massiv an.
Ich als Schmerzpatient muss entweder zu schwache (Dihydrocodein, Codein, Morphin, Tramadol, Tilidin…) oder zu starke (Fentanyl, Oxycodon, Hydromorphon) zu mir nehmen. Hydrocodon liegt genau in der Mitte und ist ein erstklassiges Opioid. Leider gibts das bei uns nicht – warum auch immer. Genau so siehts mit Oxymorphon aus, einem extrem effizienten Schmerzmittel mit mittelhoher Potenz (ca. 12-13).
Deutschland und Österreich sind, was die Schmerztherapie angeht, Entwicklungsländer. Es wird viel zu oft viel zu lange mit der Verschreibung von adäquaten Opioiden gezögert. Klar wird man abhängig – aber man kanns ja ausschleichen. Ich seh da überhaupt kein Problem. Wer das Opioid nach Abklingen seiner körperlichen Krankheit weiternimmt, liebt wohl ganz einfach die psychischen Krankheiten. Manchen Menschen helfen Opiate gegen Krankheiten, die psychischer Natur sind oder noch nicht ausreichend bzw. garnicht wissenschaftlich erfasst sind.
Ich will nicht, dass es so rüberkommt, als würde ich Opiate verharmlosen. Auf keinen Fall! Opiate sind mächtige Substanzen, die einen in den Abgrund befördern können. Sie bringen aber auch soviel Gutes mit sich – deshalb kann ich die ewige Verteufelung nicht mehr ausstehen.
Übrigens ist auch Heroin nicht die Überdrüberdroge. Von der Wirkung her ist Heroin, wenn man mal voll drauf ist, nicht wirklich viel anders als eine große Dosis Hustensaft (z.b. Paracodin). Die Sucht entsteht durch das schnelle Anfluten. Heroin hat ne Potenz von 2,5. Ich kriege oft Schmerzmittel mit einer Potenz von 7,5 bzw. sogar 100 (Fentanyl).
Die Dosis macht das Gift, das stimmt schon. Aber etwas Eigenverantwortung kann man erwachsenen Menschen schon zusprechen.
Um nochmal auf die Figur Dr. House zurückzukommen: Der nimmt das Vicodin nicht nur gegen körperliche Schmerzen. House hat immense psychische Leiden, wogegen ihm das Hydrocodon hilft. Er fühlt sich besser, leistungsfähiger, lebendiger. Warum sollte er es absetzen? Klar ist er süchtig, und er nimmt es oft genug nur zum Spaß. Aber mal im Ernst: Wär im Vicodin kein Paracetamol drinnen, und ginge es ihm nie aus, könnte er bis an sein Lebensende mit Vicodin leben und hätte nie Probleme.
Wo ich mit dem User Dr.GregHouse konform gehe ist die Ansicht, dass House‘ Konsumverhalten absolut fragwürdig ist. Menschen wie House sind aber eher die Ausnahme. Ich kenne viele Opiatkonsumenten, die ihren Konsum aber hinterfragen und gegebenfalls wieder auf eine sicherere Dosis runterentziehen. House ist insofern schon auch etwas naiv, trotz all seiner Intelligenz.26. Mai 2009 um 21:12 Uhr #223525KathrinaMitgliedsweetstufflover;837291 wrote:Um nochmal auf die Figur Dr. House zurückzukommen: Der nimmt das Vicodin nicht nur gegen körperliche Schmerzen. House hat immense psychische Leiden, wogegen ihm das Hydrocodon hilft. Er fühlt sich besser, leistungsfähiger, lebendiger. Warum sollte er es absetzen? Klar ist er süchtig, und er nimmt es oft genug nur zum Spaß. Aber mal im Ernst: Wär im Vicodin kein Paracetamol drinnen, und ginge es ihm nie aus, könnte er bis an sein Lebensende mit Vicodin leben und hätte nie Probleme.
Wo ich mit dem User Dr.GregHouse konform gehe ist die Ansicht, dass House‘ Konsumverhalten absolut fragwürdig ist. Menschen wie House sind aber eher die Ausnahme. Ich kenne viele Opiatkonsumenten, die ihren Konsum aber hinterfragen und gegebenfalls wieder auf eine sicherere Dosis runterentziehen. House ist insofern schon auch etwas naiv, trotz all seiner Intelligenz.Na ja, die Figur ‚House‘ wurde Sherlock Holmes nachempfunden. Allerdings finde ich, dass er häufig so tut, als nähme er Vicodin aus ‚Rekreations-‚ Gründen, wobei er eigentlich eher Imagepflege betreibt. Er hat sich eine gewisse ‚Reputation‘ erbaut, die so konzipiert ist, dass sein zeitweise übermässiger Konsum ‚rekreativ‘ erscheint, unangenehmen Fragen oder gar Mitleid aus dem Weg zu gehen.
Typisches Beispiel war die Geschichte mit dem ‚gefälschten‘ ‚brain cancer‚. Er wollte lieber seinen Ducklings den Wunsch vorspielen, ‚high‘ zu werden als zuzugeben, dass er sich nach der antidepressiven und schmerzstillenden Wirkung des Implantates sehnte.
Er hat gewaltige psychische Probleme, die er ebenfalls mit Vicodin ‚mitbehandelt‘. Wenn man berücksichtigt, wie deprimierend seine medizinische und Lebensgeschichte eigentlich ist, was spricht dagegen? Ausser seine Leber natürlich, aber das Thema hatten wir schon.
Mit anderen Worten will ich sagen, dass House sein eigenes Konsumverhalten absichtlich fragwürdiger erscheinen lässt als dies eigentlich der Fall ist, um jedem Mitleid aus dem Weg zu gehen. Es ist viel cooler, als gelegentlich überbordender Edeljunkey dazustehen als zuzulassen, als schmerzgeplagter bemitleidenswerter einsamer Mensch wahrgenommen zu werden, dem fast jede Lebensfreude ausserhalb seiner Lieben Medizin und Musik versagt bleibt.
Ich behaupte, seine Exzesse sind Show. Panzer gegen Mitleid der Umgebung, genau wie seine Weigerung, einen Ärztekittel zu tragen oder zu sehr mit Patienten zu interagieren (‚They don’t want a crippled doctor‘) oder seine selbst- abwertende Bezeichnung ‚cripple‚.
Ich glaube die meisten Exzesse mit Vicodin sind ganz selten echte Exzesse. Dafür ist seine Angst vor dem Tag, an dem sein Vicodin nicht mehr ausreicht, schon immer zu gross gewesen (siehe ‚Painless‚).11. September 2009 um 0:20 Uhr #168988ViolettTeilnehmerAuf HHoW hat jemand diesen Zeitungsartikel gepostet.
Es geht um die Folgen einer Vicodinsucht. -
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