Das Thema scheint schon lange auf Eis zu liegen, aber ich poste halt auch Mal…

Ich bin bisexuell wobei ich mich eher zu Frauen hingezogen fühle, jedoch kaum oder gar nicht Gelegenheit habe dies auszuleben. Unglücklicherweise komme ich aus einer Gegend der Welt, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hier ist man noch Christ, als Frau seinem Mann untertan und abhängig und am besten noch weich in der Birne, um das ganze zu ertragen. Ja, mein Los ist nicht gerade das beste und seit dem ich komplett auf Alkohol verzichte schaffe ich es nicht Mal mehr mit einem Mann intim zu werden um wenigstens ein bisschen Spaß zu haben. Sorry, dass war etwas indiskret.

Zum eigentlichen Thema: Homosexualität sollte gleichgestellt werden. Ehe, Kinder,… usw. Sexualität sollte keine Rolle spielen immerhin kann jeder tun und lassen was einen glücklich macht. Ob man nun als Mann nen Mann oder ne Frau oder als Frau nen Mann oder ne Frau liebt oder beides. :Augenzwinkern_2:

Wobei ich in der Bahn Intimitäten wie geknutsche, Petting oder gar Sex egal in welcher Form nicht in meinem Abteil haben will. (Das war weiter oben ein Thema.) :lächeln:

Vielleicht kann man dieses Thema wieder zum Leben erwecken. Finde es wichtig, dass man aufklärt und darüber spricht.

Es wird immer Menschen geben, die mit diesem Thema ein Problem haben, und ich denke, das liegt an Unwissenheit und Unsicherheit, wie sie mit dem Thema umzugehen haben und aus Angst, selbst als schwul zu gelten. Und natürlich weil es viele Leute abtörnt. Und das betrifft nicht nur Teenager oder alte Leute… das geht durch absolut alle Altersklassen und alle Intelligenzschichten (:Augenzwinkern_2:).

Ich persönlich glaube, dass die öffentliche Meinung dazu führt, dass es in naher Zukunft zu eine gesetzliche Gleichstellung kommt, auch wenn die private Meinung Vieler auch in 20 Jahren dazu führt, dass Homosexuelle benachteiligt werden.

Ich muss gerade an eine „Bones“folge denken, wurde da nicht gesagt, dass (ging es um Menschen oder Affen? Ich weiß es nicht mehr) irgendwo die schwulen Artgenossen besonders verehrt werden, da sie keine Konkurrenz bei der Weibchenwahl sind. Das hatte mich ziemlich beeindruckt.

Zu der Diskriminierung Homosexueller/Bisexueller untereinander: Gerade Bisexuellen wird besonders unterstellt, dass sie nicht treu seien, weil ihnen irgendwann ein Geschlecht fehlen würde oder weil sie sich nicht entscheiden können. Wer weiß, was jeder schon für Erfahrungen gemacht hat, aber vielleicht fehlt in den homosexuellen Reihen ein gewisser Zusammenhalt, der gerade auch gegen Intoleranz von Außerhalb schützen würde?

Wie auch immer. Jeder muss selber wissen, was er macht und wie er sich verhält.

Also in zumindest in Deutschland ist denke ich der einzige Grund warum die gleichgeschlechtliche Ehe noch nicht gleich gestellt ist, dass es sehr teuer würde. Es geht ja auch um Rentenansprüche und steuerliche Entlastungen (wobei ich nicht ganz sicher bin, ob es die nicht sogar schon gibt). Bin auch dafür, dass man es trotzdem macht. Vielleicht schrittweise oder so. Dürfen in Deutschland gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren? Wenn nein, sollte das auch eingeführt werden.
Wenn man irgendwo in einem kleinen Kaff wohnt, kann die persönliche Situation natürlich noch mal ganz anders aussehen. Gesetzliche Anerkennung ist aber schon mal ein wichtiger Schritt (auch so wie wir sie bisher schon haben) damit die Leute sich daran gewöhnen und sich die Meinungen ändern. Naturgemäß geht das langsam und auf dem Land kommt es zuletzt an.

Leider ist das Adoptionsrecht bisher nicht dem heterosexueller Paare gleichgestellt. Bei gleichgeschlechtlichen Partnern ist es zwar möglich, dass der jemand das leibliche Kind des Partners/der Partnerin adoptiert, aber bisher können bei einem homosexuellen Paar immer noch nicht beide gemeinsam ein fremdes Kind adoptieren. Das kann nur einer der beiden, der andere kann nur das Sorgerecht mit beantragen. Angeblich soll da eine Änderung in Planung sein, aber bisher ist mir da noch nicht mehr zu Ohren gekommen. Da besteht imho dringend Handlungsbedarf, genauso wie im Steuerrecht etc. Klar wird das teuer, wenn man „plötzlich“ die Steuervorteile für Hetero-Ehepaare auch Homo-Partnerschaften zugesteht, aber das darf – eigentlich – ja kein Argument gegen Gleichbehandlung sein. Wie wär’s mit ner vermutlich „kostensparenden“ Alternative: volles Adoptionsrecht für Homo-Paare und dann bitte aber Steuervergünstigungen sowohl für Homo- als auch Hetero-Paare nur noch, wenn auch Kinder da sind. Das sollte sich finanziell gesehen für den Bund doch rechnen.

Lesen und weinen: in der UN wurde eine Resulotion geändert, durch die die Staaten verpflichtet werden sollen, das Leben aller Menschen zu schützen, und insbesondere auch Morden aus diskriminierenden Gründen nachzugehen. Als besonders „schutzbedürftig“ waren dabei bisher (neben u.a. ethnischen und religiösen Minderheiten) auch Homosexuelle aufgeführt. Und – mit 79 zu 70 Stimmen – wurde die Homosexualität jetzt aus der Liste gestrichen. Wenn man die Liste der Länder so liest, bestätigt sich im Großen und Ganzen der Eindruck, den ich sonst auch immer habe, wenn es um GLBT-Rechte geht: Europa und die Amerikas gegen Afrika und die Karibikstaaten (Ausnahmen gibt es natürlich auf beiden „Seiten“, nicht wahr, Russland? :baby:). Nur eins hat mich wirklich geschockt: Südafrika?!? Das Land, dass sich immer so gerne als offen und modern präsentiert – das war wohl nix.

@Dr.GregHouse 1070888 wrote:

Ich bin ja der (nicht gerade weit verbreiteten) Ansicht, dass man sich – wenn man sich verliebt – nicht in ein Geschlecht, sondern in den Menschen verliebt. Deshalb isses mir ziemlich wumpe, ob einer hetero-, bi- oder homosexuell ist.
Meines Erachtens ist jeder bi, nur wird es einem aberzogen aus der verschiedensten Gründen und Ungründen…

Anerzogen? Aberzogen? Das ist entweder totaler Quatsch oder nur unglücklich ausgedrückt.

Ich selbst bin schon Mitte der 60er geboren und als ich noch ein Teenager war, haben sich Jugendliche sogar noch selbst getötet, weil sie damit nicht umgehen konnten, anders zu sein. Deshalb finde ich es persönlich total toll, dass sich unsere Gesellschaft mittlerweile so offen entwickelt hat. Zum Glück lebe ich in einer sehr toleranten Stadt und kenne viele Homosexuelle beiderlei Geschlechts.

Zum An- oder Aberziehen: Da ich ein „Ossi“ bin und wir alle früh Kinder bekommen haben, bin ich mittlerweile stolze Mama von vier erwachsenen Söhnen (jetzt alle über 20). Wir haben wirklich alle gleich erzogen. Aber nur für einen bin ich durch die Spielwarenläden gerannt, als er klein war, weil ich nicht wusste, was „Polly Pocket“ ist. Und der hat sich mittlerweile geoutet. Bis dahin habe ich mir nie Gedanken über dieses Thema gemacht. Als es dann soweit war, habe ich festgestellt, dass es mir egal ist. Ich liebe ihn sehr, genau wie die drei anderen und bin der Meinung, wir können uns selbst nicht aussuchen, in wen wir uns verlieben. Darum werde ich jeden, der anders ist, offen gegen Geschwätz oder Angriff verteidigen.

Solange die Menschen „angezogen“ bleiben, dürfen sie von mir aus auch in der Öffentlichkeit knuddeln. Für mich persönlich ist da nichts Anstößiges dabei. Zum Glück sind wir alle verschieden!

@Kinofreak 1071250 wrote:

Gerade aus den USA kamen in den letzten Monaten doch immer mal wieder Meldungen über Jugendliche, die Selbstmord begangen haben.

ich bin gerade als Austauschschuelerin in Texas und das ist leider wahr… Vor einigen Wochen hatten wir eine relative ernste Diskussion mit einer Lehrerin ueber das Thema Selbstmord bei Jugendlichen- auf unserer Schule hier ist das zwar nicht der Fall (soweit ich weiss), aber auf anderen Schulen werden Schueler regelrecht runtergemacht sobald nur der Verdacht auf Homosexualitaet besteht. Uns wurde hier auch ins Gewissen geredet NIEMALS jemanden als schwul zu bezeichnen…
Unsere Gesellschaft hat echt noch was zu lernen.